Bochum. .

Wie bereits zum 65. Geburtstag ehrt das Kunst- und Galeriehaus Wattenscheid Horst Dieter Gölzenleuchter auch zu dessen 70. mit einer Werkschau mit Holzschnitten und Aquarellen, die am Samstag, 3. Mai, eröffnet wird.

Im April hatte „Oskar“ runden Geburtstag (die WAZ berichtete), was mit einem Empfang in seiner Werkstatt im Kulturmagazin Gerthe gefeiert wurde. In kommunikativer und gebotener solidarischer Atmosphäre wurde ein Künstler geehrt, bei dem das Poetische und Politische seit je in eins fallen.

In seiner Kunst – Gemälde, Holz- und Linolschnitte, Grafik, Erzähltexte, Lyrik – spiegelt sich Gölzenleuchters sozial orientierte und humanistische Lebensauffassung, die nie moralisierend daher kommt. Vielmehr sind dem aus Freiburg/Br. stammenden Künstler, der schon in jungen Jahren ins Ruhrgebiet kam, Humor, auch Selbstironie, durchaus zu eigen.

Der nachdenkliche Realismus in „Oskars“ Kunst und Literatur hat viele für ihn eingenommen. Glaubhaft zu sein, ohne dogmatisch zu wirken, das ist eine Lebens-Kunst, die der Jubilar beherrscht, ohne dass er sich in dieser Hinsicht ständig erziehen müsste. Geformt durch die Zeit und die Ideen der 1968er Jahre ist der künstlerische und politische Demokrat Gölzenleuchter einer, der – zumal in seinen Holzschnitten – immer direkt in den Alltag gewirkt hat: Stellung beziehen, um dann das Statement mit dem Messer seinen Bildern einzugraben. Getreu der einst von ihm selbst formulierten Maxime: „Wer unter ,holzschnittartig’ nur etwas Undifferenziertes verstehen kann, befindet sich zwar auf einem Holzweg, aber auf einem morschen.“

„Horst Dieter Gölzenleucher: Holzschnitte und Aquarelle“. Vernissage am Samstag (3.5.), 17 Uhr im Kunst- und Galeriehaus, Lohrheidestraße 57, Bochum.