Heide. . Die Fläche des einstmals geplanten Autohofs an der Hansastraße soll für ein Öko-Projekt genutzt werden. Die Anwohner erhalten dafür Unterstützung.

Nach dem Aus für den Autohof im Bereich Hansa-/Wattenscheider Straße wollen einige Mitstreiter der Bürgerinitiative die Fläche für ein ökologisches Projekt nutzen. „Dort könnte zum Beispiel ein Auenwald als grüne Oase in A 40-Nähe entstehen“, erklärt Norbert Philipp, Anwohner und Mitinitiator.

Wo einst der Autohof geplant war, soll nun ein Auenwald entstehen.
Wo einst der Autohof geplant war, soll nun ein Auenwald entstehen. © Elena Kurowski

Gemeinsam mit dem Verein „Emscherfreunde“ hatte er dazu bereits erste Ideen entwickelt. „Wir verfolgen weiter die Verwirklichung des Auenwald-Konzepts“, betont Philipp, der weitere Unterstützung sucht. „Es gilt auch zu überlegen, ob eine Auenwald-Führung entlang des Kabeisemannsbaches, vielleicht sogar über die ursprüngliche Planung hinaus, möglich ist. Gerne würde ich das Ganze noch mit einem Bienenprojekt in Kooperation mit einer Schule erweitern.“ Aber zunächst sei ein Runder Tisch nötig, „um über das weitere Vorgehen zu reden“.

Förderung ist wohl nicht zu erwarten

Raphael Dittert von den Grünen begrüßt es, „die Idee des Auenwald- Projekts wiederzubeleben“. Akteure aus Natur- und Umweltverbänden müssten sich dafür zusammensetzen. Er weist aber darauf hin, dass die Fläche wohl „keine Förderung im Zuge der Internationalen Gartenausstellung im Ruhrgebiet erhalten wird, da diese thematisch eingegrenzt ist auf Parkroute, Gärten der Erinnerung und Ostpark“.

Stadt und Investor rückten von dem Vorhaben ab

Die Firma Eggert als Investor hatte im Herbst erklärt, das Autohof-Projekt nicht weiter zu verfolgen. Vor allem die geforderten Lärmschutzmaßnahmen hätten es unwirtschaftlich gemacht.

Die Stadt stellte das Bebauungsplanverfahren daraufhin ein. Besonders die Anwohner der Wohnsiedlung „Carolinenglück II“ atmeten auf.

Bernd Rehfäuter von Straßen NRW – mit ihm hatte sich Norbert Philipp kürzlich vor Ort getroffen – erklärt, dass das Grundstück als Öko-Ausgleichsfläche vorgesehen sei. Das Areal gehört dem Landesbetrieb Straßen. Rehfäuter: „Die derzeitige Vegetation soll hier weitgehend erhalten werden, sich nach und nach weiterentwickeln und nur in Teilbereichen zweimal pro Jahr gemäht werden.“ Als Abschirmung der Fläche zum Fuß-/Radweg – parallel zu den Straßenbahnschienen – könnte eine heimische Heckenart gepflanzt werden, vorgesehen seien außerdem punktuelle Neupflanzungen mit Bäumen und Büschen sowie Biotopelemente wie Natursteinblöcke, Totholz und Greifvogelstangen. Das alles soll ab Herbst 2019 passieren.

Stadt ist nicht Eigentümer der Fläche

Die Stadt begrüßt die Initiative von Norbert Philipp, die Fläche an der Hansastraße ökologisch weiterzuentwickeln. Peter Gausmann vom Umwelt- und Grünflächenamt weist aber darauf hin, dass dort noch „Kompensationsleistungen umzusetzen sind, die im Zuge der Eingriffe für die Neugestaltung des Westkreuzes nötig wurden. Zugleich gibt es Pläne der Emschergenossenschaft, den Kabeisemannsbach am Rande des Gebiets im Zuge der Emscher-Renaturierung umzugestalten“. Da der Stadt die Fläche nicht gehört, habe sie aber keine Möglichkeiten, Einfluss auf die Planungen zu nehmen.