. Emscherfreunde, Anwohner und die „Grünen“ trafen sich am Gelände, auf dem ein Autohof vorgesehen ist. Emschergenossenschaft will Standort besichtigen

Die Idee von Emscherfreunden und der Bürgerinitiative, an der geplanten Fläche des Autohofs einen Auenwald zu errichten, veranlasste die Befürworter dieser Projektidee zur gemeinsamen Ortsbegehung. Wie Norbert Philipp, Sprecher der Bürgerinitiative gegen den Autohof mitteilt, „überraschte Peter Strege vom Vorstand der Emscherfreunde die Anwesenden mit einer positiven Nachricht aus der Vorstandsetage der Emschergenossenschaft.“

Sie soll lauten, dass der Vorstandsvorsitzende der Emschergenossenschaft, Dr. Ulrich Paetzel, den Plan befürworte, einen Auenwald am für den Autohof vorgesehenen Grundstück zu verwirklichen. Der naturnahe Umbau soll entsprechend gepflegt werden. So gab es der Dortmunder Künstler Strege wieder.

Ausgleichsfläche für das Westkreuz

Die Auenwald-Idee ist auch bei den Grünen auf fruchtbaren Boden gefallen. Die Ratsherren Sebastian Pewny, Oliver Buschmann, sowie der stellvertretende Wattenscheider Bürgermeister Hans Bischoff unterstützen ausdrücklich die Projektidee, sagt Norbert Philipp. Für Sebastian Pewny scheitere das geplante Autohof-Projekt bereits an den umweltpolitischen Auflagen. Das vorgesehene Gebiet sei eine Ausgleichsfläche für das Westkreuz. Komme es hier zur Versiegelung, müsse die Fläche doppelt kompensiert werden. Verwaltung und Investor hätten, laut Pewny, bisher keine Ausgleichsmöglichkeiten aufzeigen können.

Laut Norbert Philipp „befürchten die Anwohner wegen der extremen Nähe zu ihrer Siedlung erhebliche Gesundheitsgefährdungen und Beeinträchtigungen durch Abgase, Lärm und Licht.“ Und: „Die Bürgernähe der Grünen hätten wir uns auch von anderen Verantwortlichen gewünscht.“

Um einen hautnahen Eindruck zu erlangen, führte die Begehungsstrecke von der Wohnsiedlung „Carolinenglück II“ über den Kabeisenmannshof bis hin zum geplanten Autohofgelände. Auch der zu renaturierende Bachlauf wurde von Emscherfreunden, Grünen und Bürgerinitiative in Augenschein genommen.

Dabei habe die Gruppe festgestellt, dass bereits erhebliche Bereiche versiegelt wurden und derzeit ein tonnenschwerer Berg aus Bitumen von einer Lkw-Karavane aufgeschüttet und vermutlich zwischengelagert werde. „Recht anschaulich wurde uns vor Augen geführt, wie mühsam, über die Gegenfahrbahn schwenkend und wegen der Steigung teilweise unter Vollgas, die Brummis in Richtung Bochum zurückfuhren. Auch tief in den Nächten war der Fahrbetrieb und eine Bautätigkeit in der Siedlung sehr deutlich zu vernehmen“, so Philipp.

In einem nächsten Schritt wollen die EG-Verantwortlichen nun gemeinsam mit den Siedlern über die Umsetzung des Auenwaldprojektes nachdenken. „Die Emschergenossenschaft will sich selbst ein Bild machen. Wir werden zügig einen Ortstermin vereinbaren, damit unser Projekt weiter an Fahrt gewinnt“, sagt Norbert Philipp.