Bochum-Nord. . Das Konzept wird am Dienstag in der Sitzung der Bezirksvertretung im Amtshaus Harpen vorgestellt. Es ist Grundlage für weitere Verkehrsplanungen.

Zugeparkte Wohnstraßen am Ruhr-Park, unübersichtliche Kreuzungen wie die im Dorf Hiltrop, Belästigungen der Anwohner durch Lkw wie auf dem Harpener Hellweg: Stets musste sich die Bezirksvertretung Nord mit Einzelproblemen beschäftigen und beschloss vor drei Jahren: Ein Verkehrskonzept für den gesamten Bochumer Norden muss her, um weitere Planungen einbinden zu können.

In der Sitzung der Bezirksvertretung am heutigen Dienstag nun wird das Konzept vorgestellt. Erarbeitet hat es das Büro Planersocietät aus Dortmund, das in den letzten beiden Jahren unter Beteiligung der Mitglieder der Bezirksvertretung, von Bürgern und der Verwaltung Maßnahmen vorschlägt. So gab es eine Bürgerwerkstatt und Infostände auf dem Gerther Markt sowie Planungsradtouren, alles unter reger Beteiligung der Bürger.

Chaotische Wegeführung für Radfahrer

Dort wünschten die Anwohner etwa, dass die Fußgängerbrücke über die A 40 von Kirchharpen zum Ruhrpark erhalten bleiben soll. Für Kornharpen stand der Wunsch nach einer verbesserten Anbindung zur Haltestelle Rottmannstraße auf der Castroper Straße im Vordergrund. In Hiltrop klagten Anwohner über die chaotische Wegeführung für Radfahrer auf der Hiltroper Straße.

Kurzfristig sollen Verbesserungen an Rad- und Fußwegen erfolgen, bauliche Eingriffe werden länger dauern und Geld erfordern. Dazu gehört die Kreuzung im Dorf Hiltrop – Dietrich-Benking-Straße, Im Hagenacker, Frauenlobstraße. Hier drängt der Bezirk, nicht zuletzt auch auf Wunsch der Bürger, auf Umbau in einen Kreisverkehr. Das hatte die Verwaltung aus Sicherheitsbedenken stets angelehnt. Nach dem neuen Konzept sei ein Kreisel durchaus möglich, wenn er einen größeren Durchmesser hätte (30 Meter). Dazu müsste eine Bushaltestelle verlegt werden. Angedacht war auch ein Kreisel an der Wieschermühlen-/Kornharpener Straße.

Hiltroper Straße soll sicherer werden

Lkw-Fahrverbot auf dem Harpener Hellweg

Die Sitzung beginnt am Dienstag um 17 Uhr im Amtshaus Harpen, Harpener Hellweg 77.

In der Bürgerwerkstatt ging es auch um Bus und Bahn. Beim öffentlicher Nahverkehr wünschten sich viele Bürger eine Busverbindung zwischen Kornharpen, Harpen und Gerthe. Auch Car-Sharing-Angebote wurden ins Feld geführt. Ein Gerther Anwohner regte an, dass die 308/318 bis zum Endpunkt zweigleisig ausgebaut wird und mehr Vorrang vor dem Autoverkehr bekommt.

Weitere Forderungen: Lkw-Fahrverbot auf dem Harpener Hellweg, ebenso in Kirchharpen. Auch auf der Wunschliste: die Aufwertung des Gerther Marktplatzes, weniger Parkplätze, dafür mehr Bänke und Spielflächen.

Die viel befahrene Hiltroper Straße soll sicherer werden, da es dort in der Vergangenheit mehrere schwere Unfälle gab. Sie soll voll ausgebaut werden, wobei die Aspekte Sicherheit, Lärmschutz und die Integration aller Verkehrsarten umfasst werden. Dieser Vorentwurf wird den politischen Gremien als Grundsatzbeschluss vorgelegt.

Das Konzept wird als Grundlage für weitere verkehrsplanerische Entwicklungen im Stadtbezirk dienen. Gleichzeitig erhält die Verwaltung erste Arbeitsaufträge. Es hängt indes von personellen und finanziellen Ressourcen ab, in welchem Zeitraum die Maßnahmen in Angriff genommen werden können. Sie sollen für den Haushalt 2022/2023 angemeldet werden.