Bochum-Hofstede.. Pläne für eine neue Gewerbefläche sind nun endgültig vom Tisch. Nachbarn kämpften für den Bestand des Waldes in einer Interessengemeinschaft.


Die Halde Hannibal bleibt als Wald erhalten. Dies entschied der Rat jetzt auf Antrag von SPD und Grünen. Damit hat sich der Einsatz der Interessengemeinschaft (IG) „Grüne Lunge Hofstede“ ausgezahlt. Vor zwei Jahren haben sich Anwohner zusammengeschlossen, nachdem die Stadt dem Regionalverband Ruhr (RVR) vorgeschlagen hatte, das 6,5 Hektar große Wäldchen abzuholzen und für Gewerbe zu reaktivieren. Gerade im Zusammenspiel mit der GMU-Fläche sah die Stadt großes Potential für die Fläche.

Heinz Rittermeier von der Interessengemeinschaft: „Es ist gut, dass der Wald erhalten bleibt. Er wurde ehedem aufgeforstet, um in Hofstede ein Areal für Naherholung zu schaffen.“ Ende der 1970er Jahre seien Grünzüge in Bochum angelegt worden. Die Halde Hannibal war bis dahin eine graue Aufschüttung der alten Zeche Hannibal. „Der Stadtförster hat dann für eine professionelle Bepflanzung gesorgt.“ Die Hofsteder nennen die Halde Hannibal auch ihr „Pantoffelgrün“.

„Die Halde bleibt“

Lennart Schnell für den SPD-Ortsverein: „Es ist gut, dass der Rat das Thema nun endgültig beendet hat. Die Politik im Rathaus kann jetzt nicht mehr hinter dem Beschluss zurück. Die Halde bleibt.“

Wichtig sei jetzt, so die SPD-Politiker aus Hofstede, die Halde stärker im Stadtteil zu verankern und für die Bürger attraktiver zu gestalten.

Auch wenn die Hofsteder ihr Ziel erreicht haben, die Interessengemeinschaft bleibt erhalten. Denn es gibt weitere Baustellen, wie aktuell das lang ersehnte Verkehrskonzept Hamme-Hordel-Hofstede.

Das Ingenieurbüro Brilon Bondzio Weiser (BBW) erarbeitet Vorschläge für das Konzept, befragte dabei auch IG. Heinz Rittermeier von der IG: „Wir haben lange diskutiert und meinen, dass wegen der hohen Belastung des Bodens des GMU-Geländes das Areal der Natur überlassen bleiben sollte.“

Zusätzlicher S-Bahn-Haltepunkt geplant

Da es Überlegungen gibt, einen zusätzlichen S-Bahn-Haltepunkt für die Glückauf-Bahn nahe dem GMU-Gelände an der Poststraße einzurichten, schlägt die IG vor: „Die Salzstrecke sollte nach unserer Auffassung vom geplanten S-Bahnhof Poststraße bis Hordel ausschließlich als Fuß- und Radweg ausgebaut werden.“ Ihre Vorstellungen und Forderungen teilte die IG dem Ingenieurbüro BBW mit.

Dirk Cottmann von der IG dazu: „Wir erwarten vom Verkehrskonzept, die Belastung durch den Verkehr zu verringern. Unser Ziel ist, die Lebens- und Wohnqualität in Hofstede zu verbessern.“