Bochum. . Nach „Der Hamiltonkomplex“ ist auch „New Joy“ nur wenige Wochen zu sehen. Theatergänger können sich auf bunte Performance mit viel Musik freuen.
Mit dem Start der Intendanz von Johan Simons hat sich am Schauspielhaus so einiges verändert. Nicht nur das ehemalige Theater Unten heißt jetzt „Oval Office“ und steht für spannende Kunstinstallationen offen. Auch die Kammerspiele erhalten mit dieser Spielzeit ein neues Profil.
Statt wie früher einen eigenen Spielplan mit mehreren stetig wechselnden Produktionen zu entwickeln, werden die Stücke ab jetzt „en suite“ gezeigt. Das heißt: Die Inszenierungen sind nur für einen kurzen Zeitraum mehrere Wochen am Stück zu sehen und verschwinden dann vom Spielplan – egal ob Publikumshit oder nicht.
Performance war bei der Ruhrtriennale zu sehen
Eleanor Bauer (*1983 in New Mexico) ist Performerin und Choreographin, die an den Schnittstellen von Tanz, Text und Musik arbeitet. Sie studierte in Kalifornien und New York.
Seit 2003 kooperiert sie mit dem Komponisten Chris Peck. Bei der Ruhrtriennale war 2016 ihr Stück „Meyoucycle“ auf Zollverein in Essen zu sehen.
„Das hat den Vorteil, dass die Künstler praktisch im Bühnenbild wohnen können und es nicht immer wieder abgebaut werden muss“, sagte der Intendant zur Vorstellung seines ersten Spielplans. Schon als Chef der Münchner Kammerspiele setzte Simons auf diese ungewöhnliche, aber gewiss kostensparende Vorgehensweise. Der umjubelte „Hamiltonkomplex“ war das erste Stück, das „en suite“ in den Kammerspielen zu sehen war.
Nur bis zum 16. März bleibt Zeit, das Stück zu sehen
Jetzt folgt mit „New Joy“ der zweite Streich. Nur ein knapper Monat (bis 16. März) bleibt diesmal Zeit, um sich die Performance anzusehen, dann ist sie abgespielt.
Konzipiert wurde die Aufführung von der amerikanischen Performance-Künstlerin Eleanor Bauer und dem Musiker Chris Peck, zu denen seit ihrem ersten Auftritt 2016 bei der Ruhrtriennale gute Kontakte bestehen. Beschrieben wird die Performance für sechs Schauspieler etwas umständlich als „Cyber-Acapella-Konzert-Happening“ und als „Trainingsprogramm für ein Überleben im 21. Jahrhundert“. Doch davon sollte man sich nicht abschrecken lassen.
Statt eine Handlung oder einen roten Faden zu suchen, wird der Zuschauer dazu aufgefordert, sich einfach von der Ästhetik und der vielen Musik der Aufführung treiben zu lassen. „Die Aufführung durchbricht die Grenze zwischen Körpersprache, gesprochener Sprache und Computersprache, zwischen Bewegung und Klang“, erklärt Eleanor Bauer.
„New Joy“ (also: neue Freude) wird begleitet von live gespielter Musik und großen Schaumstoffobjekten, die auf der Bühne und im Zuschauersaal verteilt sind.