Bochum. . Michael Diek aus Bochum wollte als Mönch leben, doch das machte ihn nicht zufrieden. Seine Tabea reichte ihm die Hand und hält sie bis heute.
Michael Diek war auf einem Weg, der die Liebe zu einem anderen Menschen im klassischen Sinne ausschließt. Nachdem er als Steuerberater gearbeitet hatte, machte er sein Abitur und ging mit 23 Jahren an das Priesterseminar in Münster. Doch das Ziel, Priester zu werden, erschien ihm bald als abwegig. „Für mich hat sich sehr schnell die Frage gestellt, wie sehr ich als Priester Einzelgänger oder gar Einzelkämpfer sein muss. Das konnte es nicht sein“, so Michael Diek. Sein Plan, das ganze Leben Gott zu widmen, wackelte zu diesem Zeitpunkt keineswegs. 2010 wechselte er in das Zisterzienserkloster in Stiepel und setzte sein Studium der katholischen Theologie in Bochum fort. „Das Gebetsleben war mir immer schon sehr wichtig und im Kloster wird dies besonders intensiv gelebt“, so der 33-Jährige.
An der Uni traf er Tabea, mit der er sich freundschaftlich verband. „Tabea war nicht der Grund für den Klosteraustritt 2013. Ich geriet in eine Krise, die zwischenmenschliche Gründe im Kloster hatte. In dieser Krise habe ich auch das Zölibat stärker hinterfragt“, so Diek. Tabea Diek, mit der er heute zwei Söhne hat, stand ihm bei. „Wir haben viel telefoniert. Ich war der Mensch, bei dem du das loswerden konntest“, so seine heutige Ehefrau. In der gemeinsam gegründeten Wohngemeinschaft entwickelte sich eine „Freundschaft plus“, wie die 28-Jährige schmunzelnd sagt. Der positive Schwangerschaftstest mit Sohn Benjamin besiegelte die gewachsene Liebe. Das Paar nahm das Geschenk an und heiratete. Beide sind weiterhin dem Glauben verpflichtet und arbeiten als Pastoralassistenten im Bistum Essen.
Liebe zu Zeiten des Krieges
„Als 13- und 14-Jährige trafen wir uns – nicht zufällig – im Raum Berchtesgaden. Wegen der täglichen Bombenangriffe wurden wir mit unseren Klassen verschickt. Diese zwei Jahre in KLV-Lager Berchtesgaden (Anmerkung der Redaktion: Kinderlandverschickung) und im Nachbarort Ramsau beeinflussten unser Leben bis in die späte Zeit. Wir blieben immer zusammen. 1953 heirateten wir und bekamen zwei Söhne, die alle unsere Erwartungen erfüllten. Wir feierten 1978 Silberne, 2003 Goldene und 2018 Eiserne Hochzeit. Da wir beide die noch vor uns liegende Zeit sehr schätzen, sind unsere Erwartungen für die Zukunft sehr hoch.“
Edeltraud (89) undHans-Walter Ragert (88)
Glück und Trauer
„Wir lernten uns im Jahr 2000 bei der Arbeit kennen, beide um die 40, in
gescheiterten Beziehungen und mit Kindern. Trotz vieler Widrigkeiten konnten wir uns gegen die Gefühle nicht wehren und waren so dankbar, noch einmal die große Liebe gefunden zu haben. Zehn Jahre später haben wir heimlich geheiratet. Wir hatten eine wunderbar glückliche Zeit und jede Menge Pläne und Ziele für die nächsten Jahre. Anfang 2013 starb mein Mann mit 51 Jahren. Am Valentinstag ist er ganz besonders nah bei mir und in meinen Gedanken – und ein bisschen kommt dann das schöne Gefühl zurück.“
Astrid (58)
„Christof“ – der Unbekannte
Ich war im Herbst 1981 mit meiner Klasse zur Abschlussfahrt in Bergen, in der Nähe von München in einer Jugendherberge. In dem Zimmer, wo ich geschlafen habe, stand an meinem Bett ein Nachttisch mit vielen Namen und Adressen in der Schublade.
Mein heutiger Mann war im Sommer 1981 dort im gleichen Zimmer. Der Name „Christof“ hatte mir damals so gut gefallen, dass ich seine Adresse rausgeschrieben habe.
Im Januar 1982 habe ich ihm einen langen Brief geschrieben und am darauffolgenden Wochenende ist er mit seinem Freund, der bereits einen Führerschein hatte, aus der Eifel nach Bochum gekommen. In den folgenden Jahren ist mein Freund am Wochenende immer mit dem Zug nach Bochum gekommen oder ich bin zu ihm in die Eifel gefahren.
Seit 37 Jahren sind wir nun zusammen und haben zwei Kinder.“ Anja Stollenwerk (52)