Wiemelhausen/Altenbochum. . Verwaltung bereitet Bebauungsplan für geplante Wohnsiedlung an der Querenburger Straße vor. Öffentlich ausgelegt werden soll er im Sommer.
Es ist ruhig geworden um das geplante Neubaugebiet an der Querenburger Straße. Oberhalb des Neuen Gymnasiums sollen bis zu 300 neue Wohnungen entstehen. Dafür ließ die evangelische Kirche als Eigentümer des 3,3 Hektar großen Grundstücks bereits ab Februar 2014 die Motorsäge kreisen. Der Aufschrei in der Nachbarschaft war angesichts des Kahlschlags groß. Politik und Bürger begehrten auf.
Auf dem Grundstück ist nicht viel passiert
In den letzten eineinhalb Jahren ist auf dem Grundstück nicht viel passiert – zumindest baulich. Während sich die Natur dort längst wieder breit macht, wird im Rathaus allerdings durchaus an der Realisierung der Wohnsiedlung gebastelt. „Wir bereiten gerade den Bebauungsplan für die öffentliche Auslegung vor“, verrät Stadtplaner Klaus Kleine. Dabei gehe es vor allem um städtebauliche Feinheiten und das Einarbeiten der Anregungen aus der Bürgerversammlung im Juni 2017. Diese fand im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit statt.
Häuser mit bis zu sechs Geschossen
Nun, im Sommer, können die Bürger noch einmal mitwirken, wenn der Bebauungsplan öffentlich ausgelegt wird. Zuvor muss der neue Planentwurf allerdings die beiden beteiligten Bezirksvertretungen Süd und Mitte passieren. Und auch ein Fachausschuss ist noch beteiligt. All dies soll laut Stadtplaner Klaus Kleine Richtung Sommer geschehen.
Genau genommen wird dann über zwei Bebauungspläne diskutiert. Die aneinander angrenzenden Bebauungspläne Nr. 958 (Querenburger Straße) und Nr. 956 (Am Dornbusch) wurden nämlich zu einem Plan zusammengefasst und werden unter der Nummer 958 weitergeführt. Somit ergibt es sich ein insgesamt knapp 4 Hektar großes Plangebiet, auf dem im südlichen Teil ca. 240 Wohnungen und im nördlichen „Ausläufer“ etwa 40 Wohnungen entstehen sollen.
Mehrfamilienhäuser geplant
Geplant sind vorwiegend Mehrfamilienhäuser in Form von Stadtvillen mit zwei bis sechs Geschossen. Die höheren Gebäude sollen zur Querenburger Straße bzw. zum Neuen Gymnasium gebaut werden. Die zur bestehenden Siedlung an den Straßen Am Dornbusch, Im Brauke und Im Heicken orientierten Häuser sollen maximal zweigeschossig sein.
Wasser soll „erlebbar“ werden
Dem Thema Wasser kommt im Planentwurf eine besondere Bedeutung zu. Das Regenwasser soll gesammelt und „erlebbar“ gemacht werden. Es wird über gepflasterte Rinnen zu Wiesenmulden geleitet, wo es versickert.
Nähere Einzelheiten gibt es auf www.bochum.de/bebauungsplaene .
„Große Einberg“ soll das Neubaugebiet künftig heißen. Es wird an zwei Stellen an die Querenburger Straße angeschlossen, dazu noch an die Straßen Am Dornbusch und Im Brauke.
Die Vorbehalte der neuen Wohnsiedlung gegenüber sind in der Nachbarschaft immens: zu viele Wohnungen, zu viele Autos, zu viel versiegelte Fläche, zu wenig Freiraum und zu wenig Grün – so lauteten zahlreiche Kritikpunkte bei der Bürgerversammlung vor eineinhalb Jahren.
Zwar sollen die gefällten Bäume, die eigentlich nach zwei Jahren bereits hätten ersetzt werden müssen, auf Kosten des Investors in doppelter Zahl wieder aufgeforstet werden – allerdings in Stiepel und nicht in Wiemelhausen bzw. Altenbochum. Im neuen Quartier sollen nach Ansicht der Stadt Maßnahmen wie begrünte Dächer und eine „begrünte Ruhezone“ in Innenbereich der Bebauung den Verlust von Natur mildern.