Langendreer. Bezirksvertretung Ost stellt sich weiter gegen die Pläne, im Zuge der Entwicklung der Opel-Werksflächen II und III eine neue Straße zu bauen – durch die Natur.

Für große Verärgerung in der Bezirksvertretung Ost sorgten die jüngsten Ergebnisse der Machbarkeitsstudie zur Entwicklung der Opel-Werksflächen II und III in Langendreer, die Stadt und NRW.Urban jetzt vorstellten. Denn was immer auf den Arealen auch passiert – es ist auf jeden Fall eine Erschließungsstraße von Werk III hoch zum Werner Hellweg vorgesehen – mitten durch einen Grüngürtel entlang der Stadtgrenze zu Dortmund zwischen Friedhof/Freibad in Werne und Provinzialstraße. „Diese mögliche Erschließungsstraße haben wir bereits im Mai 2015 abgelehnt“, erzürnt sich SPD-Fraktionssprecher Dirk Meyer, der sich und das Gremium nicht ernst genommen fühlt.

Dass sich die Stadt auf verschiedene Szenarien in Sachen Opelflächen-Entwicklung einstellen und vorbereiten muss, leuchtet den Bezirksvertretern ein. Schließlich steht die Entscheidung, ob Opel das jetzige Warenverteilzentrum (Werk III) zu dem, das auf Werksfläche II neu entsteht, verlegen wird, erst in ein paar Jahren an. Dass die Flächen drumherum möglichst schnell vermarktet werden sollen, ist ebenfalls unstrittig. Und auch, dass mit mehr Verkehr zu rechnen sein wird, ist allen klar. Nur soll dieser nach Meinung der Bezirksvertretung nicht über eine neue Straße abfließen, die mitten durch die Natur führt.

RVR sprach sich bereits 2014 für Anbindung aus

Im Zuge der Debatte merkte Dorothea Knopp (CDU) an, dass sich bereits im September 2014 SPD, Grüne und CDU im Regionalverband Ruhr (RVR) für eine Anbindung der Opel-Werksfläche III an die A40 ausgesprochen haben.

Abschließend wird die Machbarkeitsstudie zur Entwicklung der Opel-Flächen am 6. Juli im Ausschuss für Strukturentwicklung diskutiert.

„Unsere Entscheidung wird in keinster Weise in der Konzeption berücksichtigt“, ärgert sich Dirk Meyer. Wolfgang Heinemann (SPD) befürchtet, dass die neue Erschließung, die über die Zufahrt zum künftigen Ziesak-Baumarkt erfolgen würde, „das Format einer Bundesstraße“ bekäme. Er sorgt sich, dass sich mit einer Erschließung auch Gewerbe entlang der angedachten Straße ansiedelt und es zu Wohnbebauung kommt. „Dann verschwindet der Grünzug scheibchenweise.“

Auch die Grünen wettern. Für Fraktionssprecher Detlef Kühlborn ist bereits eine Vorentscheidung gefallen. Die Natur werde als nicht so wichtig angesehen. Ratsfrau Katharina Schubert-Loy erinnert an die Anwohner, die dann künftig von zwei Seiten Verkehrslärm ertragen müssten.

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Stadtplaner Kai Müller weiß um die Einschnitte durch eine Nordanbindung. „Wir sind auch nicht glücklich darüber, dass uns der Verkehrsplaner sagt, dass wir sie brauchen.“ Doch gibt er zu bedenken, dass die zusätzlich zu erwartenden Verkehr abfließen müssen. Und das möglichst auf schnellstem Wege Richtung Autobahn (A40).

Immerhin, den Auftrag, an der Entwicklung der Flächen weiterzuarbeiten, gibt die Bezirksvertretung schließlich einstimmig; allerdings weiterhin nur unter der Voraussetzung, den Grünzug zu erhalten und nach anderen Möglichkeiten einer Erschließung zu suchen. Dirk Meyer: „Unser Beschluss vom letzten Jahr steht!“