Bochum/Hattingen. . Regionalverband Ruhr baut Radlerstrecke ab Haus Oveney auf drei Meter aus. Erster Bauabschnitt bis zum Wehr soll zur Saison im April fertig sein.
Wer schon mal den Radweg am Kemnader Weg benutzt (hat), kennt die Stelle: Zwischen Haus Oveney und dem Wehr führt die Strecke für Radler oberhalb vom Fußweg am Hang entlang. Sie ist sehr schmal, weshalb viele Radfahrer auch gerne den deutlich breiteren Weg am Ufer nutzen, um mögliche Unfälle zu vermeiden.
Auch der verantwortliche Regionalverband Ruhr (RVR) hat diesen Teil des Ruhrtalradweges als Gefahrenstelle ausgemacht und entschärft diese nun. Der Weg wird von zwei auf drei Meter in den Hang hinein verbreitert. Erste vorbereitende Maßnahmen wurden bereits begonnen, zunächst das Freischneiden der bewachsenen Stellen. „Wir richten zudem schon die Baustelle ein“, sagt Heinrich Jolk, beim RVR für die Freiflächengestaltung zuständig.
Nach der Weihnachtspause geht es dann richtig rund. Dann wird entlang der Radstrecke Erde abgetragen, der asphaltierte Weg verbreitert und der Hang mit Betonwinkelbausteinen abgestützt. „Zum Beginn der Saison am See im Frühjahr wollen wir dann verschwunden sein“, sagt Jolk.
Trasse verläuft künftig anders
Die Arbeit ist für den RVR damit aber nicht getan. Bis zum Restaurant „Zur alten Fähre“ wird der Radweg im Anschluss ebenfalls auf drei Meter verbreitert. Zudem schafft der Verband an der Kosterbrücke, die Bochum mit Hattingen verbindet, eine Rampe, weil der Ruhrtalradweg künftig anders verlaufen soll. „Auf Wunsch der Hattinger wird die Verbindung Richtung Altstadt über die Kosterbrücke vereinfacht“, erklärt Heinrich Jolk. „Der Ruhrtalradweg führt dann über das südliche Ruhrufer näher an Hattingen vorbei.“ Gleichwohl: Die aktuelle Strecke auf nördlicher Seite über die Rauendahlstraße kann auch weiterhin genutzt werden.
Anwohner kritisieren Zaun im Naturschutzgebiet
Diskussionstoff bietet der Zaun, den der RVR entlang des früheren Betriebsweges des Wasserwerks ziehen will. Anwohner aus Stiepel sind strikt dagegen, das Naturschutzgebiet dadurch zu durchschneiden.
Heinrich Jolk vom RVR hält dagegen, dass es ja auch jetzt schon Zäune gibt. Zudem sei man schon von der ursprünglichen Idee, die zwei Zäune vorsah, abgewichen. Gemäß der aktuellen Planung wird ein Weidezaun mit Stacheldraht nördlich des Weges – vor der Brunnenanlage – errichtet und begrünt.
Die gravierendste Veränderung des Ruhrtalradweges passiert zwischen Alter Fähre und Kosterbrücke. Die bisherige Route auf diesem Teilstück erschien dem RVR zu kurvig, eng und dadurch zu gefährlich, zumal der Ruhrtalradweg immer mehr genutzt wird. Künftig werden Radler und Wanderer auf dem Betriebsweg des früheren Wasserwerks parallel zur Ruhr geführt – mitten durchs Naturschutzgebiet. Der künftig nicht mehr benötigte kurvenreiche Teil des Radweges wird teils zurückgebaut und dann nur noch als Spazierrunde rund um die Alte Fähre dienen.
Für die Bauzeit – im Oktober 2020 will der RVR fertig sein – wird es Umleitungen und zeitweise auch Streckensperrungen geben. Die gesamte Baumaßnahme kostet laut RVR 1,34 Millionen Euro. 80 Prozent werden von Bund und Land gefördert.