Bochum. . Vier Frauen aus Peru verkaufen weiter Kartoffeln auf dem Bochumer Weihnachtsmarkt. Sie wollen „nur arbeiten“ und „brauchen das Geld“.
Dass ihre ehemalige Kollegin den „Señor“, wie sie Volker Reitzig nennen, mit Vorwürfen überhäuft hat, können die anderen vier Frauen nicht verstehen. Sie alle stammen aus Peru, leben auf Mallorca, die eine seit sieben, die andere seit 18 Jahren.
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„Ich habe einen Sohn, der studiert. Ich bin hier, um zu arbeiten, ich brauche das Geld“, erzählt Carmen auf Spanisch. Deutsch sprechen die Frauen nicht. Ein Gehalt von 4200 Euro brutto, 3000 Euro netto, bekämen sie, sagt Volker Reitzig. Er habe ihre Flüge bezahlt, bringe sie in einer Wohnung unter und verpflege sie.
500 Euro Vorschuss für die ehemalige Verkäuferin
Ob er die Frau, die ihn angezeigt hat, auch bezahlen muss, will er arbeitsrechtlich abklären. 500 Euro Vorschuss habe sie bereits bekommen. Warum er peruanische Frauen aus Mallorca einfliegen lässt? „Weil es authentisch ist. Wir haben eine peruanische Kartoffel. Wer kann die am besten verkaufen? Eine peruanische Hausfrau.“
Die vier Südamerikanerinnen sagen, dass ihnen das Spaß mache. Dass es nun eine Kartoffel mit Gambas statt mit Hackfleisch ist, die sie zubereiten, folge zwar nicht mehr der peruanischen Tradition, aber „Hauptsache, wir dürfen weitermachen“.
„Ja, der Señor zahlt gut“
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Über ihre ehemalige „Compañera“ sagen alle vier, sie habe nicht richtig mit angepackt, sie habe am längsten geschlafen, mehr Geld gefordert, sei faul gewesen. Die Fotos und Videos, die unserer Redaktion vorliegen, seien gestellt.
Auf die Frage, ob sie schon Geld bekommen hätten, zieht Carmen mehrere 50-Euro-Scheine gebündelt aus der Tasche. „Ja, der Señor zahlt gut“, sagt sie und lächelt.