Bochum. . Erstmals verkaufen Südamerikanerinnen auf dem Weihnachtsmarkt den Imbiss aus ihrer Heimat. Ein veganer Stand setzt sich zudem für die Umwelt ein.

Auf dem Bochumer Weihnachtsmarkt können die Besucher, so sie denn wollen, einigermaßen gesund ernähren. So probieren viele am Freitagmittag zunächst ein neues Angebot aus. Fünf Peruanerinnen verkaufen auf dem Husemannplatz Kartoffelgerichte aus ihrer südamerikanischen Heimat. Der Verkaufsschlager sind gefüllte Kartoffeln, die am Stand frisch zubereitet werden.

„Die essen wir natürlich auch selbst, wir sind ja Peruaner“, sagt Bianka Ineska Vilchez Alvines, lacht und reicht eine Portion an einen Kunden. Frisch gekocht, geschält und gestampft werden die Erdäpfel, bevor sie von den Standmitarbeiterinnen gekonnt geformt, gefüllt, geschlossen, in Mehl gewälzt, dann kurz frittiert und auf Krautsalat serviert werden. Wahlweise sind der Kartoffel Rinderhack, Rosinen und Ei eingeschlossen, möglich sind aber auch andere Füllungen – und ein Übersetzer kann bei Sonderwünschen vermitteln, da nicht alle Frauen Deutsch sprechen. „Alle unsere Gewürze sind aus Peru“, sagt Vilchez Alvines.„Daher schmeckt es auch wie Zuhause.“ Ohne diese Gewürze sei das gar nicht erst möglich. Auch der Süßkartoffelnachtisch gelinge nur mit Zutaten aus der Heimat.

Besucher setzen auf bewusstere Ernährung

„Wenn ich das Fritteusenfett sehe, ist der Imbiss wohl nicht sehr gesund“, vermutet Kunde Olaf Felgenhauer, „aber er ist sehr lecker.“ Ihm schmeckt es gerade mit scharfer Soße. „Niemand geht auf den Weihnachtsmarkt, um sich gesund zu ernähren“, findet Justin Weber, der am Familienstand an der Bongardstraße vegetarische Leckereien verkauft, meist Champignons und frittierten Blumenkohl. „Aber die Leute essen vielleicht bewusster.“

Das kann Daniela Noia in ihrem Foodtruck „Veggie Food“ bestätigen. Kunden würden bewusst Gerichte ohne tierische Produkte bestellen und ließen sich oft wegen Unverträglichkeiten beraten. „Ganz viele unserer Speisen sind auch glutenfrei“, sagt Noia. Doch die Besucher ihres Standes, den sie mit ihrem Mann betreibt, würden auch bewusst auf den Umweltschutz achten. „Unsere Verpackungen sind ökologisch abbaubar, und wir bieten auch Mehrweggabeln an.“ Letztere wandern nicht in den normalen Müll, sondern werden von ihr zurückgenommen und später recycelt.

Ob Besucher auf dem Weihnachtsmarkt nun schlemmen oder sich bewusst gesünder ernähren, am Freitag konnte man bei sehr vielen in zufriedene Gesichter schauen.