Bochum-Hofstede. . Ein übergreifendes Verkehrskonzept für Hofstede, Hamme und Hordel ist auf dem Weg. Vor allem für die Wohngebiete soll es eine Entlastung geben.

Die Zahlen sprechen für sich: 27 Prozent der Gesamtfläche von Hofstede sind Gewerbe- und Industrieflächen, bestehende wie geplante, etwa auf dem GMU-Areal, an der Herzog- oder der Freudenbergstraße. In der Gesamtstadt: 11 Prozent. Anteil der Freiflächen: in Hofstede 18 Prozent, Bochum 45, darin Wald-, Landwirtschafts-, Grün- und Wasserflächen. Diese nüchterne Bilanz hat das Stadtplanungs- und Bauordnungsamt herausgegeben. Und der Blick auf den Stadtplan lässt keinen Zweifel an deren Richtigkeit.

Die Hoffnung auf eine Entlastung der Wohngebiete, grob abgesteckt zumindest zwischen Herner und Dorstener Straße, hat wieder etwas Nahrung bekommen durch den aktuellen Vorstoß für ein integriertes Verkehrskonzept, das Hamme, Hordel und Hofstede umfasst.

Entlastung schon Jahre gesucht

Gerade sammelt das Planungsbüro BBB (Brilon, Bonzio, Weiser) weitere Daten zum Verkehrsnetz. Denn die Pflöcke, die hier rundherum gesetzt sind, schafft kein Planer mit noch so vielen Federstrichen aus der asphaltierten Landschaft: A 40 mit Anschlüssen und Zubringer, zwei Bundesstraßen, Gewerbegebiete wie etwa Hannibal an der Stadtgrenze zu Herne und Herzogstraße/Herne-Süd.

Mittendrin liegt dann auch noch das GMU-Brachgelände, ein ausgewachsener „Hemmschuh“ für die Stadtentwicklung, das noch nicht einmal für eine Überplanung einbezogen werden konnte, also auch nicht für Entlastungs- oder Umgehungsstraßen.

Konzept wird seit zehn Jahren gefordert

Mit der nun konkreter werdenden Entwicklung eines Verkehrskonzeptes, das zur Entlastung der Wohngebiete mindestens seit zehn Jahren dringend von Anwohnern und örtlichen Politikern gefordert wird, konzentriert sich der Blick allerdings auch auf Details.

Sammlung für Ideen auch auf der eigenen Webside

Das Referat für Bürgerbeteiligung und Kommunikation bei der Stadtverwaltung hat angekündigt, eine Internetplattform einzurichten, auf der Bürger in einer Ideenbox ihre Wünsche, Anregungen und Kritik äußern und die dann auch direkt in einer Karte des Gebietes eintragen können.

Darauf soll auch der aktuelle Projektstand einsehbar sein. Die Adresse lautet: www.hamme-hordel-hofstede.de.

So halten Pendler und Besucher des Hannibal-Einkaufszentrums allein schon eine Überarbeitung der Vorrangschaltung für die Straßenbahn 306 am Knotenpunkt Dorstener- und Riemker Straße für erforderlich. Denn der Vorrang des Schienenverkehrs verursacht zwangsläufig Rückstaus bis zum Kreisel zwischen dem Hellweg-Baumarkt und der Real-Zufahrt.

Dann lohnt sich auch eine erneute Überprüfung der Umlaufzeiten für die einzelnen Verkehrsströme in Richtung City und aus und nach Herne.

Herne stößt sich an Abbindung der Hordeler Straße

Überhaupt Herne: Seit dem Bau des Hannibal-Centers und der Abbindung der Hordeler Straße ist die Beziehung der Nachbarstädte regelrecht vergiftet. Dabei würde eine Betrachtung und Regelung der Verkehrsströme über die Stadtgrenzen hinweg sicherlich beide Seiten in Bewegung bringen, zumindest im Sinne der Anwohner.