Die „Salzstrecke“ verband einst Bochum mit Wanne-Eickel
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Bochum. . Bis Mai 1959 gab es eine besondere Schienenverbindung. Bergwerke nutzten sie als Zubringer-Route für die Verschiebebahnhöfe.
Eine längst stillgelegte Bahnstrecke ist immer noch ein Begriff – jedenfalls, was den Namen angeht. Der ist ungewöhnlich genug: Die „Salzstrecke“ verband einst Bochum mit der Nachbarstadt Wanne-Eickel.
Nichts besonderes, könnte man sagen, eine der üblichen Nebenbahnen eben. Aber das gilt nur aus heutigen Blickwinkel. In ihren besten Jahren war die Salzstrecke eine viel befahrene Strecke, wobei die Gründertage bis in die Hochzeit der Industrialisierung zurückreichen.
Die Strecke ging im Oktober 1886 in Betrieb
Die damals noch junge Staatsbahn/Reichsbahn nahm die Schienenverbindung Wanne Hbf. - Röhlinghausen - Riemke - Präsident - Bochum-Nord zum 1. Oktober 1886 in Betrieb. Sie ging in ihrem nördlichen Abschnitt (Riemke - Wanne) auf bestehende Zechen-Anschlussbahnen zurück, die ab 1869 gebaut worden waren.
Blick zurück in die StadtgeschichteBergwerke wie Constantin, Hannover, Hannibal oder Königsgrube nutzten die neue Salzstrecke als Zubringer-Route für die Verschiebebahnhöfe in Bochum-Nord und Wanne.
Nord-Süd Verbindung wurde für den Personenverkehr verfügbar
Mit der etwa 15 Kilometer langen Salzstrecke wurden Wanne und Bochum direkt verbunden, womit endlich auch eine lange entbehrten Nord-Süd-Verbindung für den Personenverkehr verfügbar wurde. Wegen der Solequellen in Eickel hatte die Linie im Volksmund bald die Bezeichnung „Salzstrecke“ weg.
Angesichts der rapide wachsenden Einwohnerzahlen beider Städte, aber auch wegen der Bedeutung des Wanne-Eickeler Hauptbahnhofs als Umsteige-Knotenpunkt, entwickelte sich rasch ein florierender Personenverkehr. Er währte über 60 Jahre und wurde erst zum 31. Mai 1959 eingestellt.
Die heutige Strecke ist nicht mit der alten Salzstrecke identisch
Zwar gibt es eine Personenzugverbindung von Bochum nach Wanne Hbf. auch heute noch, aber diese „Glückauf“-Bahn ist bis auf einen kurzen Abschnitt in Riemke nicht mit der alten Salzstrecke identisch.
Diese zweigte aus dem Rangierbahnhof Riemke (Auf dem Dahlacker) nach Westen ab, verlief nach der Kreuzung der Hordeler Straße auf einem Damm ziemlich entlang der Stadtgrenze und hatte „An den Klärbrunnen“ noch einen Halt im längst aufgegebenen Bahnhof Hordel/Zeche Hannover. Dann wurde die Grenze zu Wanne überquert und der (nicht mehr existente) Bahnhof Röhlinghausen erreicht.Bochum historisch: Hier finden Sie alle Serienteile
Die Salzstrecke zu Fuß erkunden
Ein Stück der Salzstrecke kann man heute noch zu Fuß erkunden, der leicht zugewachsen wirkende Grünweg führt in Hofstede von der „Provitze“ aus an der Mauer zum Hannibal-Einkaufszentrum vorbei zur Hordeler Straße mit dem abgeschnürten Kreisverkehr.
Dass auf halbem Weg einst die Salzstrecke die Dorstener Straße niveaugleich per Bahnübergang querte, kann sich angesichts des tosenden Verkehrs dort heute niemand mehr vorstellen.
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