Langendreer. . Eigentümer des „Zwischenfall“-Geländes wartet auf Zusage eines Mieters. Diese ist für Ende Oktober angekündigt. Erst dann kann gebaut werden.

Es tut sich weiter nichts auf der Baustelle an der Ecke Alte Bahnhofstraße/Ümminger Straße. Dort, wo früher das Gebäude stand, in der die Kult-Disco „Zwischenfall“ beheimatet war. Nach einem Brand wurde der gesamte Komplex abgerissen. Ein Konsortium aus fünf Investoren hatte das Eck-Grundstück gekauft – und große Pläne. Neu entstehen sollte dort ein Gebäude, in das unten der Discounter Netto einzieht. Oben drüber waren 53 Appartements für Studenten geplant.

Eigentumsverhältnisse haben sich geändert

Das war vor zweieinhalb Jahren. Inzwischen haben sich die Zuständigkeiten und Eigentümerverhältnisse geändert. Und von Studenten-Wohnungen ist auch nur noch bedingt die Rede. „Muss man sehen“, will sich Carsten Dreyer, der den aktuellen Eigentümer vertritt, nicht weiter dazu äußern. Auch dazu nach wie vor nicht, wer der Eigentümer des „Zwischenfall“-Grundstücks eigentlich ist.

Kult-Disco brannte im August 2011 ab

1985 zog der „Zwischenfall“-Club in das Gebäude der ehemaligen „Appel“-Diskothek. In der Nacht vom 18. zum 19. August 2011 ging die beliebte Anlaufstelle für Anhänger der Wave- und Gothic-Szene in Flammen auf. Nachdem die Brandruine lange vor sich hin gammelte, wurde sie 2016 abgerissen.

„Zwischenfall“-Parties gibt es immer noch: im Kulturbahnhof Langendreer, Wallbaumweg 108. Nähere Informationen auf www.bahnhof-langendreer.de .

Im August könne er mehr zum geplanten Neubau mitteilen, hatte Carsten Dreyer Mitte Juli auf WAZ-Anfrage gesagt. Nun ist Mitte Oktober. „Und es gibt leider nichts Neues“, vermeldet Dreyer. „Wir warten auf die Rückmeldung eines potenziellen Mieters.“ Dieser wolle sich bis Ende des Monats äußern. Dreyer weiter: „Ohne Mieter können wir nicht bauen.“

Immerhin: Die Planung für den Neubau stehe soweit, sagt Carsten Dreyer. Einiges haben man modifizieren müssen, damit die Stadt eine Baugenehmigung in Aussicht stellt. „Das waren aber nur Kleinigkeiten“, sagt Dreyer, der die Planung bei der Stadt einreichen will, sobald Einigkeit mit dem besagten Mieter-Kandidaten erzielt ist. „Das wird alles noch ein bisschen dauern“, kann er einen baldigen Baubeginn nicht in Aussicht stellen. „Es ist halt alles noch in der Schwebe.“ Gleichwohl ist Dreyer optimistisch und gibt augenzwinkernd zu Protokoll: „Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.“

Andrea Busche ist zuversichtlich

Optimistisch ist auch Stadtteilmanager Karsten Höser von der Werbegemeinschaft Alter Bahnhof. „Meines Wissens ist alles im Fluss und es soll gebaut werden. Ich bin da sehr guter Dinge.“ Man sei froh und dankbar, wenn sich auf der Baustelle etwas tue. „Darauf warten auch viele Menschen hier in Langendreer.“ Zudem sei eine städtebauliche Aufwertung der Ecke wichtig für den Alten Bahnhof. „Sie ist ja quasi das Eingangstor ins Quartier.“

Auch Bezirksbürgermeisterin Andrea Busche (SPD) zeigt sich nach einem Gespräch mit Carsten Dreyer zuversichtlich: „Er hat mir zugesichert, dass die Baulücke definitiv geschlossen wird – mit einem Supermarkt und Wohnraum.“ Wann, sei allerdings noch nicht sicher. „2019 wird es wohl nichts, aber laut Dreyer auf jeden Fall 2020.“