Langendreer. . Stadtteilmanager Karsten Höser organisiert Tag für Spielautoren. Aus dem In- und Ausland kommen nächste Woche Erfinder in Langendreer zusammen.

Karsten Höser ist in Langendreer bekannt wie ein bunter Hund. Kein Wunder: Als Stadtteilmanager und Vorstandsmitglied bei der Werbegemeinschaft Alter Bahnhof und „Langendreer hat’s“ ist er im Sprengel fast omnipräsent. Dabei geht fast ein wenig unter, dass der 54-Jährige neben seiner Heimat noch eine andere Leidenschaft hat: das Spielen.

Herausgeber von zwei Spiele-Zeitschriften

Auch hier kann Karsten Höser nicht aus der Haut des Kümmerers. Und so ist er nicht nur „Konsument“ und erfreut sich des reinen Spiels. Nein, er ist auch ziemlich aktiv in der Szene. Und das schon seit mehr als 25 Jahren. So lange ist er Herausgeber der Zeitschrift „Spielerei“. In der Zwischenzeit kam noch eine weitere dazu: „Spiel & Autor“, ein Magazin, dass sich ausschließlich an Spielautoren richtet.

So wie die Veranstaltung, die Karsten Höser am nächsten Samstag (28.) in Langendreer ausrichtet: ein Spielautoren-Tag. Spiele-Erfinder aus dem In- und Ausland werden den Weg nach Langendreer antreten, um ihre noch nicht fertigen Spiel-Prototypen von Experten und Spielern testen zu lassen.

Mehr als 4000 Spiele zu Hause

Auch dabei wird Gastgeber Karsten Höser aktiv mitmischen. Seit 2011 ist er nämlich selbstständiger Spiellektor. „Ich unterstütze Spielautoren bei der Entwicklung von Spielen, gebe Tipps zur Optimierung der Regeln und korrigiere Anleitungen.“ Eine Ausbildung zum Spiellektor gibt es nicht. „Die Erfahrung macht’s“, sagt Höser. „Und ein gutes Netzwerk.“

Auch Autoren-Wettbewerb für Familienspiele initiiert

Karsten Höser unterstützt auch Unternehmen, die Werbespiele herausbringen, als Spiellektor. So hat er das Spiel zum Kulturhauptstadtjahr („aufRuhr“) redaktionell begleitet.

Neben dem Spielautoren-Tag im Ruhrgebiet bietet Höser auch einen im Breisgau an. Zudem hat er vor drei Jahren zusammen mit ein paar „Kollegen“ den deutschen Spielautoren-Wettbewerb für Familienspiele ins Leben gerufen. „Die werden nämlich vernachlässigt“, sagt der Experte.

Was für ihn ein gutes Spiel ausmacht? Höser: „Es ist leicht erlernbar, so dass man sofort anfangen kann. Die Tiefe sollte beim Spielen herauskommen. Wichtig ist ein hoher Wiederspielreiz.“ So wie Carcassonne (Spiel des Jahres 2001), eines seiner Lieblingsspiele.

Mehr als 4000 Spiele nennt er mittlerweile sein Eigen. Die meisten stehen in seinem Spielzimmer, viele aber auch im Flur. Und einige exklusive Exemplare über die Wohnung verteilt. Wo andere Vasen, Bücher oder „Stehrümchen“ drapieren, ist bei Höser zum Beispiel ein aus Eisenbahnschwellen erbautes Wikinger-Schachspiel zu finden. „Seltene Holzspiele mag ich halt besonders.“

Früher mit der Mutter viel gespielt

Zwei- bis dreimal die Woche werde gespielt, sagt Karsten Höser. Nicht nur Brettspiele, auch Karten- und lockere Partyspiele in größerer Runde. Früher als Kind, verrät er, habe er sehr viel mit seiner Mutter gespielt. „Am liebsten ,Der bunte Würfel’ aus der DDR, das so ähnlich wie ,Mensch-ärgere-dich-nicht’ funktioniert.“

In der evangelischen Jugendarbeit hat er ein sonntägliches Spielcafé mitinitiiert. „Über Besuche der Spielemesse in Essen wurde die Leidenschaft dann immer weiter entfacht.“ So sehr, dass er selbst zum Veranstalter einer kleinen (Fach-)Messe wurde.