Langendreer. Der Gebäudekomplex rund um die Brandruine mit Zwischenfall wird abgerissen. 53 Appartements für Studenten entstehen dort. 7,5-Millionen-Euro-Projekt.

Noch in diesem Jahr soll eine Schrottimmobilie endgültig aus dem Langendreerer Stadtbild verschwinden: der Gebäudekomplex mit der Brandruine, in der früher die Kult-Disco Zwischenfall beheimatet war. Ein Konsortium aus fünf Investoren hat die Hausnummern 208 bis 214 gekauft. Dort soll ein moderner Bau hochgezogen werden, mit 53 Einzelappartements für Studenten.

Die Fäden in der Hand hält Projektentwickler Theo van den Bongard aus Straelen (Niederrhein), der ebenfalls zur Besitzgesellschaft zählt und das nach eigenen Angaben auch nach Fertigstellung sein wird. „Es handelt sich hierbei um kein reines Anlageobjekt“, beruhigt er. „Wir glauben an den Standort und wollen Langendreer damit pushen. Das wird ein Highlight fürs Entree zum Alten Bahnhof.“ Die Kosten werden auf rund 7,5 Millionen Euro geschätzt.

Klaus Biesen (links) und Theo van den Bongard vor dem Gebäudekomplex mit der Brandruine, in der die Disco Zwischenfall beheimatet war.
Klaus Biesen (links) und Theo van den Bongard vor dem Gebäudekomplex mit der Brandruine, in der die Disco Zwischenfall beheimatet war. © FUNKE Foto Services

Projektentwickler für Lebensmittler

Vor zwei Jahren schon wurde Theo van den Bongard und seinem Kollegen Klaus Biesen das Objekt von einem Makler angeboten. „Gucken können wir ja mal“, dachten sich die beiden. „Doch wir waren zunächst skeptisch“, gibt Biesen zu. „Am Anfang fiel uns nicht viel dazu ein.“ Das änderte sich nach einem zweiten Besuch in Langendreer. Etwa zeitgleich hatten sich van den Bongard und Biesen, die eigentlich eher Projektentwickler für Lebensmittler sind, mit studentischem Leben und Wohnen beschäftigt. Und schon war die Idee für den Alten Bahnhof geboren.

Die Investoren setzen auf möblierte Einzelappartements, weil diese laut Theo van den Bongard sehr beliebt sind. Sie sind ca. 25 Quadratmeter groß, haben eine eigene kleine Küche, Bett, Tisch, einen eigenen Sanitärbereich, moderne multimediale Anschlüsse, Fernseher. „Die Studenten können quasi mit ihrem Koffer kommen und einziehen“, sagt van den Bongard, der auch den Preis für erschwinglich hält: „Rund 350 Euro – warm.“ Hinter dem Wohnkomplex sind 38 Stellplätze geplant.

Discounter zieht ein, ein Ladenlokal noch frei

Zunächst sah der Entwurf für den Wohnkomplex in Grün- und Gelbtönen „wie ein Raumschiff aus“, sagt Klaus Biesen. Nun sei alles – in Sandfarben – dem Stadtbild angepasst.

Parterre wird laut Theo van den Bongard ein Lebensmittel-Discounter einziehen. „Ein 170-Quadratmeter-Ladenlokal daneben ist noch frei.“

Einkaufsmöglichkeiten sind am Alten Bahnhof bestens

Die Lage halten Theo van den Bongard und Klaus Biesen für perfekt – gerade auch aus studentischer Sicht. „Die S-Bahn-Haltestelle ist nebenan, von dort sind es zwölf Minuten zur Ruhr-Uni und nur zehn bis zur Uni Dortmund.“ Hinzu komme, dass die Ruhr-Uni ja den früheren Firmensitz von Wollschläger an der Industriestraße gekauft hat (wir berichteten). „Und auch die Einkaufsmöglichkeiten sind am Alten Bahnhof bestens“, findet Biesen.

Loslegen mit den Bauarbeiten möchten die beiden am liebsten sofort. „Doch noch fehlt die Baugenehmigung“, sagt Theo van den Bongard, der aber guter Dinge ist: „Planerisch ist mit der Stadt alles abgesprochen.“