Bochum. . Zum 100. Geburtstag der Symphoniker wird Händels „Messiah“ im Musikforum aufgeführt. Mit Plakaten wirbt der Chor um neue Tenöre und Bässe.

Die Bochumer Symphoniker werden 100 Jahre alt. Um dies gebührend zu feiern, wird am 7. Februar im Anneliese-Brost-Musikforum der „Messiah“ von Georg Friedrich Händel aufgeführt – und dies mit großem Besteck.

Die Symphoniker spielen, John Lidfors dirigiert, es gibt mehrere Gastsolisten, der befreundete Chor aus der Partnerstadt Sheffield ist dabei, und natürlich mischt auch der Philharmonische Chor kräftig mit, der viele Konzerte der Bosy seit Jahren treu begleitet.

Der gemischte Chor ist einer der ältesten der Stadt und besteht derzeit aus 85 Laien zwischen Mitte 20 und Anfang 50, die sich in ihrer Freizeit dem Singen durchaus anspruchsvoller Chormusik verschrieben haben.

Von einem Mitgliederschwund, wie ihn andere Sängerkreise beklagen, ist der Philharmonische Chor bislang verschont geblieben. „Wir sind etwas weniger als noch vor einigen Jahren, aber das ist zu verschmerzen“, meint der Vorsitzende Hans-Jörg Seiter.

Chorleiter John Lidfors
Chorleiter John Lidfors © Dietmar Wäsche

Kurioserweise sei es gerade der Umzug ins Musikforum gewesen, den einige ältere Kollegen zum Anlass genommen hätten, einen Strich unter ihre Tätigkeit zu setzen und „aus Altersgründen“ auszusteigen. „Deswegen sind wir immer auf der Suche nach neuen Mitgliedern und freuen uns über jeden, der uns bei den Proben besuchen möchte“, so Seiter. Mit einer großen Plakataktion wirbt der Chor gerade um neue Sänger: Vor allem Männer mit der Stimmlage Tenor und Bass werden gesucht. Etwas Erfahrung wäre allerdings wünschenswert.

Eine ähnliche Werbeaktion führte der Chor bereits im letzten Jahr durch, als Haydns „Schöpfung“ auf dem Programm stand. Dies weckte das Interesse von Filip Lazar: Der 25-jährige Medizinstudent nahm den Flyer, den er auf dem Campus fand, und schloss sich dem Philharmonischen Chor an. Bis heute hat er das nicht bereut: „Klar ist man erstmal beeindruckt“, sagt er. „Die Qualität des Chores und auch der Anspruch sind schon recht hoch.“

Chor trifft sich montags im Musikforum

Der Philharmonische Chor ist einer der ältesten Chöre der Stadt. Seine Geschichte geht bis ins Jahr 1859 zurück. Aus dem ehemaligen „Musikverein“ entstand 1970 der heutige Chor.

Die Proben finden an jedem Montag von 19.30 bis 21.45 Uhr im kleinen Saal des Musikforums am Marienplatz 1 statt.

Doch schon nach kurzer Zeit habe er sich im Kreis der ambitionierten Sänger gut aufgehoben gefühlt: „Man wird schnell aufgenommen und fühlt sich sofort heimisch.“ Und: „Beim Singen habe ich schnell wahnsinnige Fortschritte gemacht. Das hätte ich vorher nie gedacht.“

Der Philharmonische Chor, der seit einem Jahr unter der Leitung des amerikanischen Dirigenten John Lidfors steht, trifft sich an jedem Montagabend zur Probe. Vier bis fünf Konzerte geben die Sänger pro Jahr. Seit 1. Oktober laufen die Vorbereitungen für den „Messiah“. Motto: „Sing Hallelujah!“. „Darauf freuen wir uns sehr“, sagt Seiter.