Mit Haydns oratorischem Großwerk „Die Schöpfung“ gab der neue Leiter des Philharmonischen Chores seinen Einstand: John Lidfors leitete die Bochumer Symphoniker mitsamt dem Chor mit Raffinesse und ließ das Werk Joseph Haydns in all seiner „Natürlichkeit“ für sich sprechen.
Mit Haydns oratorischem Großwerk „Die Schöpfung“ gab der neue Leiter des Philharmonischen Chores seinen Einstand: John Lidfors leitete die Bochumer Symphoniker mitsamt dem Chor mit Raffinesse und ließ das Werk Joseph Haydns in all seiner „Natürlichkeit“ für sich sprechen.
Tatsächlich könnte diese empfindsame Musik sprechender nicht sein: Dumpfe Streicherklänge hüllten das Musikforum in eine Art „Urnebel“ ein, bevor Erzengel Raphael (Bariton Tobias Berndt) den ersten Lichtstrahl der Erde verkündete. Das Staunen über die Schöpfung der Welt, das Haydn der Vertonung eingewebt hat, durchzieht das ganze Werk. Die kunstvollen tonmalerischen Bezüge zum Wort machen das Werk besonders zugänglich. Mit strahlenden Fugati setzte der Philharmonische Chor den orchestral-auskomponierten „Wundern“ die Krone auf. Der Chor zeigte sich gut einstudiert und dynamisch fein schattiert.
Ein Genuss waren die von süßer Empfindsamkeit durchtränkten Arien: Bariton Tobias Berndt entzückte mit wunderschöner stimmlicher Klarheit, entrückter und mit besonders emotionalem Melos versetzt waren die Stimmen der Erzengel Gabriel (Sopran: Bele Kumberger) und Uriel (Tenor: Simon Bode). Ein einziges Staunen! Warmer Applaus für John Lidfors.