Bochum. Über 150 Jahre besteht der Philharmonische Chor, der meist gemeinsam mit den Symphonikern zu besonders festlichen Anlässen auftritt.

Was treibt junge Menschen dazu, sich einem Chor anzuschließen? Für Christina Clasmeier ist die Antwort einfach: „Zusammen mit anderen Menschen zu singen, ist das schönste Hobby der Welt“, sagt sie.

Als sie beruflich von Bielefeld über Hamburg nach Bochum zog, schaute sich Christina Clasmeier im Internet direkt nach einem neuen Chor um, und sie wurde fündig. „Der Philharmonische Chor war mir auf Anhieb sympathisch“, sagt sie. Nach der ersten Probe stand für die junge Frau fest, hier Mitglied werden zu wollen. Fünf Jahre ist das jetzt her – und die Sopranistin ist noch immer mit Verve dabei.

Anders als einige andere Chöre ist der Philharmonische Chor kein Garant für gute Laune bei Sommer- oder Gemeindefesten. Der engagierte Sängerkreis, der aus rund 80 Mitgliedern aller Altersgruppen besteht, ist Spezialist für die besonders festlichen Momente – meist im Zusammenspiel mit den Bochumer Symphonikern. Deshalb tritt der Chor eher selten auf, im kommenden Jahr sind bislang „nur“ vier Konzerte geplant: so bei der Aufführung des „Elias“-Oratoriums am 13. Februar in der Christuskirche (Rathaus).

Auf die Probe folgt die Heimarbeit

Die Proben laufen bereits: „Ein solches Stück übt man nicht mal eben nebenbei“, sagt Tenor Andreas Meyer. Einmal pro Woche trifft sich der Chor, seit zwei Jahren unter Leitung der Dirigentin Susanne Blumenthal. Danach ist für die Sänger Heimarbeit angesagt: „Mit einer CD prägt man sich die Passagen zu Hause ein.“ In der Woche vor dem großen Auftritt trifft sich der Chor täglich: „Da hat man neben dem Job gut zu tun.“

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Von einem massiven Mitgliederschwund, den viele Chöre beklagen, ist der Philharmonische Chor bislang verschont geblieben. „Eigentlich sind wir beständig gewachsen“, sagt Meyer. „Aber natürlich sind wir immer auf der Suche nach neuen Mitgliedern, denn es können noch weitaus mehr Sänger bei uns mitmachen.“

Anspruchsvolles Programm

Das in der Tat anspruchsvolle Programm, dem sich die Sänger stellen, könnte allerdings einige Interessenten abschrecken. Meyer: „Am Anfang habe ich auch gedacht: Kann ich da als Laie überhaupt mithalten? Und dann tritt man gleich noch mit den Profis von den Symphonikern auf!“ Doch derlei Sorgen seien eigentlich unbegründet. „Das ist einfach eine tolle Gemeinschaft“, sagt Christina Clasmeier. „Man wird schnell aufgenommen und fühlt sich sofort heimisch. Hier sind schon echte Freundschaften entstanden.“