Bochum. . Ein Dieb hat aus einem OP-Saal der Augusta-Kliniken einen Plasma-Fernseher gestohlen. Das war nicht das einzige, wofür er eine Haftstrafe bekam.
„Da frage ich mich, wie das möglich war.“ Das sagte am Mittwoch Richter Dr. Axel Deutscher zu einem Seriendieb, der am 22. März mit einem Komplizen aus einem OP-Saal der Augusta-Kliniken einen Plasma-Fernseher im Wert von 3000 Euro erbeutet hatte. Der 22-Jährige wurde zu zwei Jahren Haft verurteilt.
Die Strafe bekam er auch für vier weitere Diebstahlstaten. Einmal hatte er im St.-Josef-Krankenhaus zwei Handys (je 500 Euro wert) aus einem Patientenzimmer gestohlen. „Klauen im Patientenzimmer ist eine echte Sauerei“, sagte der Richter. Zwei weitere Male erbeutete er aus Schränken der Augusta-Kliniken eine Jacke (je 100 Euro). In einem Geschäft in Riemke wollte er mit einer Schreckschusspistole stehlen, wurde aber erwischt. Erwischt wurde er auch am 11. April, als er nach einem gescheiterten Wohnungseinbruch an der Gudrunstraße flüchten wollte. Seitdem saß er in U-Haft. Wegen Diebstahls und Schwarzfahrens ist der Duisburger vorbestraft.
Gericht setzt Haftbefehl außer Vollzug
Vor dem Amtsgericht gab er alles zu. Er hatte im Februar seinen Job im Vertrieb eines Telekommunikationsunternehmens verloren. Dann kümmerte er sich nicht richtig um Arbeitslosengeld – und ging stehlen.
Das Gericht setzte den Haftbefehl außer Vollzug. Es will dem Dieb die Chance geben, bis zu einer Berufungsverhandlung eine neue Arbeit zu finden und weitere Pluspunkte zu sammeln. Dann könnte das Berufungsgericht Bewährung geben.