Bochum. . 1000 neue Stellplätze sollen auf dem RUB-Campus entstehen. Für Entlastung in der benachbarten Siedlung wird das aber vorerst nicht sorgen.

Ein Parkhaus! Das wünschen sich die Anwohner der Lennershofsiedlung für den Uni- und Hochschul-Campus in ihrer Nachbarschaft schon lange. Seit Jahren klagen sie darüber, dass ihre Straßen von Studenten zugeparkt werden und niemand etwas dagegen tut. Nun kommt das Parkhaus. Endlich. Doch bis es für die Anwohner den erhofften Effekt haben wird, dürfte es noch einige Zeit dauern.

An der südlichen Lennershofstraße/Ecke Oststraße soll das Parkhaus stehen.
An der südlichen Lennershofstraße/Ecke Oststraße soll das Parkhaus stehen. © D. Werth

Denn den Bau des Parkhauses plant der Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW – der Vermieter der Ruhr-Universität (RUB) – erst für die Jahre 2019/2020. Und er ist auch nicht in erster Linie dafür gedacht, für Entlastung in der Lennershofsiedlung zu sorgen.

Das Parkhaus ist vor allem als Ersatzbau für die Zeit vorgesehen, wenn der BLB damit beginnt, die Tiefgarage im Mitteltrakt der Uni unter dem Audimax zu sanieren. Dies wird nach BLB-Angaben bis zu vier Jahre dauern und in diesem Zeitraum den Verlust von ca. 850 Stellplätzen zur Folge haben.

Planung für neungeschossigen Quader

Um den Studierenden aber weiter Parkflächen zur Verfügung zu stellen, plant der BLB nun dieses neue Parkhaus. Standort dafür ist der Parkplatz an der Ecke südliche Lennershofstraße/Oststraße, der zurzeit allerdings als Lagerplatz für die umliegenden Baustellen dient. Dort – neben dem Seminargebäude der Hochschule, das derzeit gebaut wird – soll ein maximal neungeschossiger Quader entstehen, der dieselbe Höhe wie das fünfgeschossige ID-Gebäude der RUB gegenüber hat. 1000 Parkplätze sollen geschaffen werden. Die Anbindung des neuen Parkhauses soll über die südliche Lennershofstraße bzw. die Oststraße erfolgen.

Kita am Lennershof wird abgerissen und neu gebaut

Zwischen den beiden Lennershofstraßen beginnt bald ein weiterer Neubau. Die aktuelle Kita, die das Akademische Förderungswerk (Akafö) für Kinder von Studierenden betreibt, ist von der Bausubstanz so sanierungsbedürftig, dass sie abgerissen und nördlich versetzt vom jetzigen Standort neu gebaut wird.

Der Neubau soll bis Mitte 2021 fertig sein und Platz für 100 Kinder in sechs Gruppen bieten. Die Anfahrt erfolgt über die nördliche Lennershofstraße.

So gut und wichtig das Parkhaus auch ist: Der Parkdruck in der benachbarten Lennershofsiedlung wird dennoch erst in einigen Jahren nachlassen. Nämlich dann, wenn die Sanierung der Tiefgarage im Uni-Mitteltrakt beendet und die 1000 neuen Parkplätze wirklich auf die Gesamtsumme an Stellflächen zugerechnet werden können. Bis dahin müssen die Anwohner noch Geduld aufbringen.

Vorschlag: Straßenumbenennung

Vielleicht erhalten sie bis dahin aber keinen ungebetenen Besuch mehr von Schwertransportern, die über das Navi immer wieder irregeführt werden und in die nördliche Lennershofstraße einbiegen.

Bezirksbürgermeister Helmut Breitkopf (SPD) regte in der Bezirksvertretung Süd, in der der BLB die Pläne für das Parkhaus vorstellten, eine Umbenennung der südlichen Lennershofstraße an: „Dort gibt es nur wenige Adressen, die geändert werden müssten, und es würde im Umfeld viele Probleme ersparen.“ Die Vertreter des BLB versprachen, sich zu kümmern. Auch um eine bessere Beschilderung insgesamt, speziell aber an der Zufahrt zur nördlichen Lennershofstraße.