Goldhamme. . Der Betreiber gibt den umstrittenen Autohof in Bochum auf. Auflagen für Lärmschutzmaßnahmen machten Projekt unwirtschaftlich.

Der umstrittene Autohof an der Hansastraße wird nicht gebaut. Der künftige Betreiber, der sich seit Jahren um den Standort im Dreieck zwischen Wattenscheider-, Hansastraße und Bahntrasse bemüht, richtete jetzt der Verwaltung aus, dass er die Bearbeitung des Projektes einstellt. Dies teilt die Verwaltung im September den Gremien Bezirksvertretung Mitte (6.) und Wattenscheid sowie dem Planungsausschuss (18.) mit.

Seit 2015, als der Beschluss für den Bebauungsplan fiel, plante Aral einen Rastplatz mit 60 Stellplätzen für Lkw, mit Tankstelle und Schnellimbiss auf einem Areal, das ursprünglich als Ausgleichsfläche für die Abholzungen fürs Westkreuz galt. Zuvor war das Projekt auf einer größeren Fläche vorgesehen. Gegen die Pläne formierte sich massiver Widerstand in der Nachbarschaft zum geplanten Baugrundstück, ganz vorne stand die Bürgerinitiative Hansastraße. Befürchtet wurden Lärm, besonders des nachts, durch die Fülle der Laster.

Fehlende positive Wirtschaftlichkeitsbetrachtung

Erste Sitzung nach der Sommerpause

Die erste Sitzung der Bezirksvertretung Mitte nach der Sommerpause findet statt am Donnerstag, 6. September, ab 15 Uhr, im kleinen Sitzungssaal im Rathaus statt.

Auf der Tagesordnung stehen auch die geplante Geschwindigkeitsreduzierung auf 30 km/h auf der Herner Straße zwischen den Autobahnanschlüssen Zentrum (A40) und Riemke (A43).

Der Investor begründet nun seine Rückzug u.a. mit fehlender positiver Wirtschaftlichkeitsbetrachtung. So sei er angehalten, bis zu 16 Meter hohe Lärmschutzwände zu bauen und die Zufahrt zum Autohof einzuhausen zum Schutz der benachbarten Wohnbebauung, wie eine schalltechnische Untersuchung ergab.

Die Verwaltung wird das Verfahren natürlich auch nicht weiter verfolgen. Der Autohof sollte die Klagen vieler Bürger verstummen lassen über Lkw, die nachts in Wohnstraßen parken. Zudem gibt es einen anhaltenden Mangel an Rastplätzen.

VBW: Modernisierung lohnt nicht

Um einen größeren Bestand leerstehender Wohnungen im Besitz der VBW an der Straße Vorm Gruthoff gegenüber der Seniorenresidenz Riemke wundert sich die Linksfraktion. Im Bezirk Mitte informiert die Verwaltung nun nach einer Anfrage vom Januar: Die VBW hatten geprüft, ob sich die Modernisierung der Wohnungen, die in den 1950er Jahren erbaut worden waren, noch lohne, diese Pläne dann aber verworfen. Zudem, so wird betont, hätten die Instandsetzungen Mieterhöhungen zur Folge gehabt, „die für die Bestandsmieter in weiten Teilen zu einer nicht tragfähigen Belastung geführt hätten“.

So werden die Wohnungen nach und nach leergezogen, einigen Mieter ist eine neue Bleibe angeboten worden, für andere läuft die Maßnahme noch. Nach dem Abbruch soll der Wohnstandort neu entwickelt werden. Vorgesehen sind Einfamilienhäuser und Geschosswohnungsbau, sowohl öffentlich gefördert als auch frei finanziert. Ein Antrag auf planungsrechtlichen Vorbescheid haben die VBW bereits bei der Stadt gestellt. Zudem wird eine Kooperation mit dem Seniorenheim ausgelotet.