Bochum. . Die Bochumer Wirtschaftsentwicklung will das Bezahlen in Parkhäusern modernisieren. Ein Testlauf mit einem neuen System soll im Herbst starten.
Die Bochumer Wirtschaftsentwicklung will das Bezahlen in den städtischen Parkhäusern modernisieren. Im Gespräch sei etwa das System „Autopay“, bei dem eine Kamera bei der Einfahrt das Kennzeichen registriere und so die Parkdauer berechne – ohne dass Autofahrer an einer Schranke ein Ticket ziehen. Bezahlt werde mit Eingabe des Kennzeichnens am Automaten. Aber auch das Bezahlen per Handy oder Chipkarte sei denkbar, so die Wirtschaftsentwicklung.
Sie plant bereits im Herbst eine Testphase in einem „kleineren Parkhaus“, wie es heißt. Genauer möchte Sprecher Sven Frohwein nicht werden. Und auch, welches System eingeführt werden soll, steht noch nicht fest. „Momentan sind wir mit fünf Anbietern im Gespräch. Die aktuelle Technik funktioniert zwar.
Für Kunden wäre es aber doch schöner, wenn sie keine Karte ziehen und nicht am Automaten zahlen müssten“, sagt Frohwein. Nach der Testphase sollen dann innerhalb von zwei Jahren alle 13 Parkhäuser der Wirtschaftsentwicklung auf das neue System umgestellt werden.
Kritik wegen Kennzeichenregistrierung
So funktioniert das System „Autopay“
Bei der Einfahrt ins Parkhaus erfassen zwei Kameras das Kennzeichen und die Uhrzeit.
Vor der Ausfahrt tippt der Fahrer sein Kennzeichen in einen Parkautomaten. Der Automat zeigt dann an, ob und welche Gebühr fällig wird. Die kann am Automaten mit Bargeld, EC- und Kreditkarte oder online bezahlt werden.
Gerade das System „Autopay“ hat mit der Kennzeichenregistrierung allerdings auch für Kritik gesorgt. Ein Gutachten soll jetzt klären, ob sich die neue Technik mit dem Datenschutz vereinbaren lasse. „Niemand muss fürchten, dass mit seinen Daten Schindluder getrieben wird“, sagt Sven Frohwein.
Im Wattenscheider Gertrudiscenter läuft das Autopay-System bereits. „Zufrieden“ zeigt sich Anton Jais, Regionalleiter der Betreiberfirma „Parken und Management“, nach dem ersten Monat. Die Erkennung der Nummernschilder und die anschließende Löschung der Daten habe sofort funktioniert. „Natürlich mussten wir auch unsere Hausaufgaben machen. In anderen Ländern wird viel mit Karte gezahlt, die Deutschen wollen das aber lieber bar machen. Darum mussten wir noch einen zweiten Kassenautomaten aufstellen“, sagt Jais.
Kunden freuen sich über Zeitersparnis
„Ich finde das so unkomplizierter“, sagt Besucherin Michaela Schwarz. Angst davor, dass etwas mit ihren Daten passieren könnte, hat sie nicht. „Heute ist eh alles offen im Internet.“ Erst an das System gewöhnen musste sich Wilma Schmelter. „Ohne Lesebrille ist das schwierig, sein Kennzeichen einzugeben.“ Trotzdem begrüßt sie das neue System, das sei schließlich einfacher. Peter Schmidtke freut sich vor allem über die Zeitersparnis. „Man braucht nicht mehr so lange bei der Einfahrt warten.“