Ümmingen. . Restaurierung auf dem historischen Platz des Ümminger Friedhofs ist weit fortgeschritten. Grundmauern zeigen wieder den alten Kirchengrundriss.
Eine gelungene „Rundumerneuerung“ nennt der Langendreerer Heimathistoriker Clemens Kreuzer die gerade abgeschlossenen Restaurierungsarbeiten an den Grabsteinen auf dem historischen Kirchhof in Ümmingen. „Das Ensemble zeigt sich wirklich in neuem Glanz,“ bilanziert er stolz die Wirkung der Arbeit des umtriebigen Kunsthistorikers und Restaurators Christoph Hellbrügge und dessen Team. Dieser hatte sie schlicht als „Konservierung und Sicherung“ zusammengefasst.
57 der insgesamt 76 Steine und Grabplatten wiesen laut seinem Abschlussbericht verwitterte oder herausgebrochene Stellen auf, 61 hatten Hohlstellen, 52 zeigten sich durch Risse belastet. Außerdem waren viele von Moos und Flechten bewachsen. Per Dampfstrahl oder feinem Mikro-Softstrahl wurden sie intensiv gereinigt, dann in penibler Kleinarbeit die brüchigen Stellen oder Hohlräume verpresst, verfüllt oder gespachtelt.
Termin für Festakt ist noch offen
Für die Injektion der jeweils geeigneten Lösungen hatte Hellbrügge ein eigenes System entwickelt. Nach der Feinarbeit erhielten die Grabsteine aus Ruhrsandstein eine abschließende Konservierung mit Silikon-Harz. Schließlich wurden auch die großen Platten an den Wänden der Kapelle wieder standfest gemacht und befestigt.
Info-Ecke mit den Schautafeln in Auftrag geben
Inzwischen hat dann auch ein Garten- und Landschaftsbauer mit seinem Team seine Arbeit auf dem Areal des historischen Hofes aufgenommen. Die fast schon wieder verschwundenen Grundmauern der alten Ümminger Kirche sind freigelegt und der Raum zwischen ihnen ausgebaggert worden, so dass sich ein neuer „alter“ Eindruck der Dimensionen des Gebäudes ergab. Noch in Angriff genommen werden muss nun, so Kreuzer, „nur noch die Nordseite, die anschließende Verfugung des Ganzen und der neue Innenbelag.“
Auch die Info-Ecke mit den Schautafeln könne nun in Auftrag gegeben werden. Ausgesucht dafür wurden eine Grafikerin für den Entwurf und eine Firma, die unter anderem auch den Stelen des Bochumer jüdischen Stationenweges erstellt habe. Eine davon hat auch am Alten Bahnhof in Langendreer ihren Platz gefunden. Hier scheint jetzt schon klar, dass die Kosten den gesteckten Finanzrahmen übersteigen, so dass die Initiative zur Erhaltung des historischen Kirchhofes sich freuen würde, wenn sich ein Gönner oder Sponsor finden könnte, der eine Ruhebank stiften würde.
Zahlreiche Spenden und Förderungen
Alles in allem kostet das Aufhübschen des alten Friedhofs Ümmingen rund 65 000 Euro. Den Großteil haben Clemens Kreuzer und seine Mitstreiter zusammen. Allein die NRW-Stiftung hat hatte 20 000 Euro zugesichert. 2000 Euro tut die Bezirksvertretung Ost für die geplanten zwei Infotafeln und eine Eckbank dazu, 8000 Euro hat die Stadtteil-Jury im Stadterneuerungsprozess W-LAB (Werne – Langendreer/ Alter Bahnhof) bewilligt.
Hinzu kommen zahlreiche Spenden u.a. der Gemeinde Querenburg (Kollekte), des Verkehrs- und Geschichtsvereins Langendreer/Werne (2000 Euro), von „Langendreer hat’s“ (1000 Euro) und von Privatleuten.
Wegeverbindung überholen
Nach Abschluss der Arbeiten an und zwischen den 900 Jahre alten Grundmauern und einem „Kassensturz“ soll entschieden werden, ob auch die Wegeverbindung überholt werden kann.
Schließlich räumt Clemens Kreuzer für die Aktiven der Initiative ein, dass der angepeilte Termin für den kleinen Festakt zur Übergabe der restaurierten Anlage wohl nicht zu halten sei. Hoffnungsfroh hatte man sich darauf eingestellt, bereits Anfang September auf dem Hof Schulte-Uemmingen gleich gegenüber auf den Erfolg anstoßen zu können. „Die Absicht selbst besteht nach wie vor,“ räumt Kreuzer schmunzelnd ein, „nur die Termineinschätzung ist nach dem Stand der Arbeiten nicht mehr realistisch. Es wird wohl ein paar Wochen später werden, einen neuen Termin möchte ich aber erst nennen, wenn der sich absehbar halten lässt.“