Bochum. . Wann kommt „Herbie“? So bald wie möglich will der VfL Bochum sein Versprechen einlösen, Grönemeyer für einen Kurzauftritt ins Stadion zu holen.

Auf seiner Tour 2019 macht Herbert Grönemeyer einen Bogen um Bochum, bevorzugt zur Enttäuschung vieler Fans die Westfalenhalle und die Schalke-Arena. Zu einem Gastspiel im Stadion soll es gleichwohl kommen: So bald wie möglich will der VfL seine Ankündigung wahr machen, „Herbie“ bei einem Heimspiel zu begrüßen.

„Wir wollen dich!“, hatte der Zweitligist 2016 proklamiert. 5400 Getreue wies die Mitgliederkartei damals auf. Mit Grönemeyer sollte es aufwärts gehen. Das blau-weiße Versprechen: Wird die Marke von 10 000 geknackt, kommt Herbert ins Schmuckkästchen.

Kurzauftritt vor den Fans

Im Herbst 2017 war das Ziel erreicht, die Mitgliederzahl nahezu verdoppelt. Doch: keine Spur von Bochums berühmtestem Sohn. Versprochen, gebrochen? „Natürlich nicht“, betont VfL-Sprecher Jens Fricke zum Saisonstart. „Wir haben Herbie selbstverständlich auf dem Schirm. In der letzten Saison war er aber meistens im Ausland. Wir stehen im Kontakt zu seinem Management. Nachdem nun auch der Spielplan vorliegt, können wir genauer koordinieren.“ Ein Termin stehe allerdings nicht fest. Eine Anfrage der WAZ ließ das Management unbeantwortet.

Autofahrer sollten Hauptbahnhof meiden

Das Vonovia-Ruhrstadion wird zum Liga-Auftakt heute (13 Uhr) gegen Köln ausverkauft sein.

„Zahlreiche Anhänger reisen mit der Bahn an“, berichtet die Polizei. Wegen der Sperrung der Wittener Straße und den Aufbauarbeiten für den Sparkassen-Giro am Sonntag könne es im Bereich des Hauptbahnhofs zu Verkehrsstörungen und Sperrungen kommen. Autofahrer werden gebeten, den Bereich zu meiden.

Sicher ist: Es wird ein kurzes Vergnügen. Noch immer kursiert bei VfL- und Herbie-Fans die Vorstellung, Grönemeyer würde für ein komplettes Konzert in seine Heimatstadt kommen. Das Versprechen beinhaltet aber nur einen Auftritt vor Anpfiff vor der Osttribüne, wo der 62-Jährige mit den Fans „Bochum“ anstimmt.

0:6-Pleite im vollen Stadion

Das tat er zuletzt 2006, damals in der 1. Bundesliga und mit desaströsem Nachgang: Der VfL fing sich gegen Werder Bremen eine 0:6-Klatsche. Das Ruhrstadion füllte Grönemeyer zuletzt 2015 mit 60 000 Fans an zwei magischen Abenden.

Bochumer Legenden ganz anderer Art sind Horst und Gisela Schinschick. Über 40 Jahre standen sie mit ihrem Imbisswagen bei jedem Heimspiel an der Castroper Straße. „Nun geht eine Ära zu Ende“, trauert Gerrit Starczewski. Macher der „Pottoriginale“-Filmreihe und VfLer mit Leib und Seele. Ab der am Samstag (4.8.) beginnenden Saison legen „Pommes-Horst“ und seine Frau die Fritteuse aus der Hand. Mit Ende 70 setzten sie sich zur Ruhe.

Schalke-Werbung verärgert Fans

Eine Nachricht, die in den sozialen Medien geradezu Bestürzung auslöst. „,Einmal Schaschlik, Frau Schinschick’: Diese Bestellung darf nicht sterben!“, fleht ein Kunde. Oder: „Wenn manche Spieler nur halb so viel Einsatz gezeigt hätten wie Horst und Gisela, hätten wir um die Meisterschaft spielen können.“

Immerhin: In der rollenden Pommesbude könnte das Licht bald wieder angeknipst werden. „Wir arbeiten an einer Lösung, den Imbissbetrieb fortzuführen“, sagt Gerrit Starczewski der WAZ.

Gelöst ist derweil ein anderes Problem: Auf einer Reklametafel auf der Castroper Straße, direkt am Stadion, prangte dieser Tage ausgerechnet eine Werbung des FC Schalke 04. Folge: ein Shitstorm im Internet. Gestern, rechtzeitig vor dem Köln-Spiel heute, war das S04-Poster wieder verschwunden.