Bochum. Zum Start der Sommerserie „WAZ öffnet Pforten“ waren zehn Leser zu Gast im Vonovia-Ruhrstadion. Höhepunkt: ein Gespräch mit Trainer Robin Dutt.
Seit fünf Monaten ist Robin Dutt Trainer des VfL Bochum. 300 lust- und leidvolle Fan-Jahre kommen bei den zehn WAZ-Gewinnern zusammen. Und doch eint den Übungsleiter und die Auf-immer-und-ewig-Fans die Zuversicht: Trotz der scheinbar übermächtigen Konkurrenz ist der Aufstieg keine Utopie. „Denn“, sagt Dutt ebenso wie Alt-Vfler Udo Kontny, „auch die Kölner und Hamburger müssen ihre Spiele erst einmal gewinnen.“
Großauftrieb von Presse und Fernsehen
Wenn die WAZ die Pforten öffnet, dürfen die Blau-Weißen nicht fehlen: In dieser Woche startete der Ferienreigen unserer Zeitung im Vonovia-Ruhrstadion. Dabei wartete der Zweitligist mit einer Premiere auf. Erstmals durfte die WAZ-Gruppe beim „Media Day“ dabei sein: dem Großauftrieb von Presse und Fernsehen, die kurz vor Saisonstart die Spieler und den Trainerstab vor die Kameras bitten.
Vor dem Gang auf den Rasen betätigt sich Frank Wiemann als Kapitän. Als Spiel- und Stadionführer lotst er die Leser durch das Schmuckkästchen, taucht vor den Fototafeln im Stadioncenter in die Historie des 1938 gegründeten VfL ab (die Jahreszahl 1848 wurde vom Turnverein Bochum übernommen, der damals mit Germania und TuS fusionierte), erinnert an die UEFA-Cup-Höhe- (Trabzonspor!) und -Tiefpunkte (Edu!), zeigt die beiden VIP-Säle (wo ein All-inclusive-Tagesticket an den Preis einer Dauerkarte heranreicht), schreitet ins Medienzentrum, in dem der Presse kurz zuvor der neue Trikotsponsor „Tricorp“ vorgestellt wurde, schließt die Türen des Stadionknastes auf (zwei Zellen, für jedes Fanlager eine) und klagt über die Taubenplage im Stadion, das von geschätzt 50 000 Tieren als Heimstatt betrachtet werde (was dem oft zitierten Fluch „Scheißspiel!“ eine ganz eigene Bedeutung verleiht).
Verlässlichkeit soll einkehren
Höhepunkt: das Zusammentreffen mit Robin Dutt. Während die Spieler von den Medienvertretern abgelichtet werden und die Arbeiter bei der Installation der neuen Wellenbrecher auf der Osttribüne lauthals „Schalke!“-Gesänge anstimmen, stellt sich der VfL-Trainer auf dem heiligen Rasen den Fragen der WAZ-Leser. Was können wir an Veränderungen erwarten? „Verlässlichkeit“ soll nach den jüngsten Turbulenzen einkehren, verspricht Dutt in ruhigem Ton. Mit alsbald eingespielter Mannschaft. Möglichst ohne ständige Wechsel. Wird noch ein neuer Stürmer kommen? Nicht sein Job. Aber: „Wenn sich eine Chance ergibt...“ Und der Aufstieg, lang ersehnt? Dutt lächelt die Zweifel der 300 Fan-Jahre weg. Siehe oben: Favoriten sind andere. Aber: Köln soll erstmal kommen.