Bochum. . Flammen eines Treckers greifen auf ein großes Feld über, die Trockenheit trübt die Ernteaussicht. Die Stadt Bochum muss 7300 Blumen gießen.

Sommer und Sommerfreude pur! Die Mehrzahl genießt die Temperaturen. Doch weil es auch sehr trocken ist, wächst die Brandgefahr. Am Montagabend geriet ein abgemähtes Feld am Schultenhof im Stadteil Bergen in Brand, nachdem der Trecker eines Landwirtes Feuer gefangen hatte. Die Feuerwehr löschte 30 000 Quadratmeter Feld.

Der Trecker war laut Polizei heiß geworden, wohl wegen eines technischen Defekts. Er brannte völlig aus. Die Feuerwehr verlegte mehrere Hundert Meter Schlauch bis zum Hydranten. Besonders zeitaufwendig gestaltete sich das Löschen des Stroh- und Misthaufens in der Mitte des Feldes. Verletzt wurde niemand.

Stadt gießt Blumen und Bäume

Die Hitze und Trockenheit werden noch bis mindestens zum Wochenende andauern, sagt der Bochumer Meteorologe Fabian Ruhnau von „Kachelmann-Wetter“. „Die Temperaturen bleiben auf sommerlichem Niveau.“

Wegen der Trockenheit sind auch städtische Mitarbeiter verstärkt im Gieß-Einsatz. Um rund 5300 Sommerblumen kümmert sich eine Kolonne von zwei bis drei Mitarbeitern des Technischen Betriebs im Bereich der Innenstadt, etwa vor dem Standesamt, am Bildungs- und Verwaltungszentrum oder am Kurt-Schumacher-Platz. Weitere 2000 Sommerblumen auf Friedhöfen kommen hinzu. „Alle zwei Tage wird zwei Mal gegossen“, erläutert Stadtsprecherin Tanja Wißing. Viele der jungen Bäume werden von den Unternehmern versorgt, die sie angepflanzt haben. Beispielsweise entlang der Universitätsstraße gieße aber auch die Stadt Bäume. „Das gibt dann alle zwei Wochen eine Rutsche Wasser.“

Rasen erholt sich wieder

Helmut Meißner, Vorsitzender des Stadtverbandes der Kleingärtner, empfiehlt, vor 7 Uhr und nach 20 Uhr die Wiesen im Garten zu gießen. „Da reicht es aber nicht, nur zehn Minuten mit dem Schlauch drüberzugehen. Man muss den Sprinkler schon mindestens eine halbe Stunde laufen lassen“, empfiehlt er. Blumen könne man auch bei Sonne gießen, dann aber wirklich nur am unteren Teil der Pflanze, nicht auf den Blüten.

Landwirt Achim Heinrichs aus Höntrop  am Dienstag in einem Feld Wintergerste.
Landwirt Achim Heinrichs aus Höntrop am Dienstag in einem Feld Wintergerste. © Ingo Otto

Der Rasen könne zwar braun werden, Meißner gibt aber Entwarnung. „Der kommt in der Regel wieder.“ Wer das Risiko nicht eingehen will, sollte entsprechend viel gießen. „Zu viel gibt es zurzeit eigentlich nicht“, sagt er.

Die lang anhaltende Trockenheit besorgt auch Landwirte. Achim Heinrichs aus Höntrop rechnet mit zehn bis 30 Prozent weniger Ertrag. Vor allem der Weizen sei betroffen, weil die Kornfüllungsphase durch die Trockenheit abrupt beendet werde. Eine „Notreife“ entstünde. „Wir sind in der gesamten Vegetation zwei bis drei Wochen voraus“, sagt er. Deshalb werde jetzt auch schon die Wintergeste geerntet.

>>> INFO: Feuerwehr warnt

Die Feuerwehr warnt eindringlich, offenes Feuer auf Wiesen und in Wäldern zu machen. Auch Zigaretten und Grillen bergen Brandgefahr, zumal bei Wind.


  • Auch Glas und Glasscherben können durch Lichtbündelung Feuer entzünden. Besondere Vorsicht ist beim Abflammen von Unkraut geboten, zumal an Hecken und Buschwerk.

    Brände oder Rauchentwicklungen sofort über 112 melden.