Bochum. . Landwirt Achim Heinrichs hat zehn Hektar Ackerfläche mit dieser prächtig leuchtenden Fruchtpflanze angebaut.
Ach, wie schön blüht jetzt der Raps auf Bochums Feldern! Was für eine leuchtende gelbe Pracht! Ein Beispiel sind die Anbauflächen von Landwirt Achim Heinrichs in Höntrop. Dort, im Grenzgebiet zu Essen, und an der Wuppertaler Straße wächst die Fruchtpflanze auf gut 30 Hektar.
Heinrichs bewirtschaftet mit seinem Hof an der Varenholzstraße, der schon seit 525 Jahre dort steht, 180 Hektar: Gerste, Weizen, Hafer, Roggen, Körnermais, Körnerbohnen – und eben Raps. Vor acht Monaten hatte er ausgesät, in vier Monaten wird er mit einem Mähdrescher die Ernte einfahren. Jeder der 30 Hektar wird vier Tonnen Rapskörner bringen.
Aktuell sind die Schoten, in denen die ölhaltigen Rapskörner heranwachsen, aber noch winzig, kleiner als ein Streichholz. Absolut im Vordergrund stehen jetzt die vielen kleinen Blüten, die ein weithin strahlendes Frühlingsgelb in die Außenbezirke der ganzen Stadt zaubern. Ihr einzelnes Leben ist nur sehr kurz, aber in der Masse dauert es länger. „Nach drei bis vier Tagen sind die einzelnen Blüten verblüht“, sagt Heinrichs. „Aber dadurch, dass nicht alle Blüten gleichzeitig blühen, bleibt die gelbe Farbe drei bis vier Wochen erhalten.“ Mitte Mai wird das schöne Gelb wieder verschwunden sein.
Heinrichs Rapsernte wird von einem Genossenschaftshandel an Ölmühlen in Hamm und Neuss vermarktet. Der Ölgehalt pro Korn, das außen schwarz und innen gelb ist, liegt bei 40 bis 45 Prozent. Das gewonnene Öl wird zu Speiseöl weiterverarbeitet – Rapsöl ist das beliebteste in deutschen Küchen – oder zu Biodiesel und Schmieröl.
Aber auch der Rest des Korns, der bei der Pressung anfallende so genannte Rapsschrot, wird verwendet. Er enthält hochwertiges Eiweiß. Tierhalter füttern damit ihre Rinder, Schweine und Geflügel. Die Nachfrage ist hoch: In den vergangenen zehn Jahren hat sich der Verbrauch an Rapsschrot in Deutschland verdoppelt.
Honigbienen fliegen auf Raps
Auch die Honigbienen profitieren vom Raps. Er spendet ihnen „reichlich Nektar“, wie der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Ruhr-Lippe, Hans-Heinrich Wortmann, sagt. „Nebenbei befruchten die Bienen die Blüten.“
Und auch rein ackerbaulich hat der gelbe Klassiker auf Bochums Feldern Vorteile. Wortmann: „Die Pflanze ist ein Tiefwurzler mit ausgeprägtem Wurzelsystem, das den Boden gut durchlüftet und über die langen Pfahlwurzeln Nährstoffe bis aus etwa einem Meter Bodentiefe noch für die Pflanze verwerten kann.“
Durch die lange, fast einjährige Vegetationsphase sei der Acker fast das ganze Jahr über von einem Blätterkleid bedeckt, das den Boden vor Verschlämmung und Winderosion schütze.