Bochum. . Gefühlt war der vergangene Juni wegen des sommerlichen Wetters sehr trocken. Trotzdem war es vergangenen Monat nasser im Ruhrgebiet als üblich.

Der vergangene Juni war deutlich nasser als es normalerweise der Fall ist.

Wie bitte? In der Tat sei das überraschend, wie der Bochumer Meteorologe Fabian Ruhnau von „Kachelmann-Wetter“ am Dienstag der WAZ sagte.

98,3 Millimeter Niederschlag seien im Juni 2018 in Bochum gefallen. Im langjährigen Mittel liege der Wert aber bei 77 Millimetern.

Unwetter sind Grund für verblüffende Statistik

Ruhnau erklärt den Grund für diese verblüffende Statistik: die beiden Gewitter am 7. Juni und 9. Juni. Beim ersten der beiden Unwetter prasselten 57,4 Millimeter Wasser auf die Bochumer Erde, beim zweiten immerhin noch 17,2 Millimeter.

Seit dem 22. Juni, als nochmal 6,1 Millimeter Niederschlag herunterkamen, ist es „komplett trocken“, so Ruhnau.

Die Gewitter würden die Statistik „ein bisschen verfälschen“. Aber das sei typisch im Sommer: Viel Regen in ganz kurzer Zeit.

Wasserstand der Ruhr ist im grünen Bereich

Bei den Temperaturen geben die Statistikzahlen ein klareres Bild: Der April, Mai und Juni waren in diesem Jahr alle wärmer als im langjährigen Mittel. Allerdings gab es bisher erst einen einzigen richtigen Hitzetag, an dem das Quecksilber auf mehr als 30 Grad anstieg. Das war der 7. Juni – der Tag vor dem großen Abendgewitter.

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Der Wasserstand der Ruhr ist trotz Trockenheit noch voll im grünen Bereich. Am Dienstag um 10 Uhr lag der Pegel an der auch für Bochum aussagekräftigen Messstation in Hattingen bei 111 Zentimetern und damit deutlich über dem langjährige Mittelwert von 104 (Durchschnitt von 1968 bis 2017).

Der Durchfluss betrug am Montagvormittag 22,7 Kubikmeter pro Sekunde. Der langjährige Mittelwert liegt aber bei 18,9, wie Ruhrverband-Sprecherin Britta Balt der WAZ sagte.