Querenburg. . Die Verwaltung bastelt an einer Lösung, um den Parkdruck aus der Siedlung neben der Uni zu nehmen. Bis es soweit ist, dauert es allerdings noch.
Die Nerven der Anwohner in der Lennershofsiedlung liegen blank. Der Parkdruck in den Straßen, seit Jahren Baustellen vor der Haustür und dann auch noch immer wieder früh morgens Sattelschlepper, die sich verfahren, weil die Benennung der Straßen irritierend ist. Manfred Kellner und seinen Nachbarn reicht es. „Wir wollen, dass für uns Bürger endlich was getan wird.“
Denn seit Jahren hat sich in der Siedlung im Schatten von Ruhr-Uni (RUB) und Hochschule nichts getan. Zumindest nicht, um die Lebenssituation der Anwohner zu verbessern. Gebaut wird gegenüber wie verrückt. Die IA/IB-Gebäude der Uni werden diesen Sommer fertig, das Seminargebäude der Hochschule aller Voraussicht nach im Herbst 2019. „Seit 2007 haben wir hier Baustellen vor der Tür“, schildert Manfred Kellner im Beisein seiner Nachbarn Gerd Merkens, Helma Hein und Pawel Bobrow. Frühere Parkplätze würden bebaut und kein Ersatz dafür geschaffen. Folge: Die Studenten parken anderswo, gerne auch in der Lennershofsiedlung. Trotz Parkverbot. Bobrow gibt an, öfter das Ordnungsamt angerufen zu haben. „Niemand ist gekommen.“
Bei der Stadtverwaltung weiß man um die Probleme. „Die Uni ist 1965 gebaut worden; damals für 10 000 Studenten“, sagt Stadtsprecher Peter van Dyk. „Heute sind es 45 000 Studenten, plus die 8000 von der Hochschule, dazu Verwaltungsmitarbeiter und Lehrkräfte. Klar, dass es da an Parkplätzen mangelt.“ Erschwerend hinzu käme, dass die Uni derzeit viele Parkdecks für eine Sanierung sperrt.
Doch es gibt Hoffnung für den Lennershof. „Wir arbeiten an einem Bebauungsplan“, sagt Peter van Dyk. „Der Aufstellungsbeschluss besteht schon. Wir wollen die gesamten Flächen neu ordnen, speziell auch die Stellflächen.“ Wer einen Parkplatz sucht, soll künftig möglichst nicht in die nördliche Lennershofstraße geleitet werden. Und der Schwerlastverkehr, der sich dorthin verirrt, soll direkt auf die andere Lennershofstraße zur Uni/Hochschule gelotst werden. Van Dyk: „Es wird eine Verkehrsbeobachtung geben, um die Wegweisung auch digital zu verbessern.“
CDU-Mann plant „Langzeitstudie“
Es tut sich also was. Allerdings erst in weiter Ferne. „Wir geben alles, aber vorerst wird es so bleiben, wie es ist“, bittet Peter van Dyk um Nachsicht. Kontrollen in der Lennershofsiedlung gebe es aber schon jetzt, beteuert er. „Wir kontrollieren etwa die Einmündungen der Straße Zum Schebbruch und der Voßstraße.“ Weitere Verkehrsverstöße bittet van Dyk „konsequent dem Straßenverkehrsamt zu melden“: Tel. 0234/ 910 -8229 und verkehrsueberwachung@bochum.de .
Auch CDU-Bezirksvertreter Gerd Sauer will sich des Themas „Entspannung in der Lennershofsiedlung“ noch einmal annehmen. Er will sich die Situation vor Ort einen ganzen Tag lang anschauen, aufschreiben, wer dort so alles parkt, und eine eigene „Langzeitstudie“ erstellen.
>>> VBW baut in Kürze Mehrfamilienhäuser
Den Anwohnern der Lennershofsiedlung steht noch eine weitere Baustelle bevor. In Kürze will die VBW dort, wo bis vor kurzem noch die zuletzt als Flüchtlingsunterkünfte genutzten Häuser standen, neue Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 87 Wohneinheiten bauen. „Es soll ein Wohlfühl-Wohnumfeld ähnlich wie in der Grummer Flüssesiedlung entstehen“, sagt Pressesprecherin Stefanie Schürmann.
Die Ausschreibungen für die Gewerke laufen, ziehen sich aber hin. Schürmann: „Wir würden am liebsten sofort starten und wären von daher froh, wenn wir mit den Ausschreibungen weiter wären.“ Innerhalb der nächsten Wochen soll der genaue Fahrplan stehen.