Bochum. . Ein Bochumer hat mitten im Sturm Friederike eine Bäckerei überfallen. Offenbar, weil er kein Geschenk zum Jahrestag für seine Freundin hatte.
Der Staatsanwalt forderte für den Raubüberfall auf eine Bäckerei zwei Jahre und zehn Monate Haft. Das Landgericht verhängte am Montag aber zwei Jahre und setzte sie zur Bewährung aus. Damit bleibt der Krankenpfleger (24) aus Bochum, der 18. Januar – mitten im Sturm Friederike – eine Bäckerei im Wittener Norden ausgeraubt hatte, ein freier Mann.
Der 24-Jährige arbeitete mit todkranken Patienten. Das setzte ihm stark zu. Um besser damit fertig zu werden, nahm er heimlich starke Medikamente. Außerdem kiffte er. Kurz vor der Tat war er auch pleite, hatte nur noch zwölf Euro auf dem überzogenen Konto. Davon konnte er seiner Freundin zum 2. Jahrestag der Beziehung aber – aus seiner Sicht – kein Geschenk bezahlen. Angeblich hatte er deshalb Sorge, verlassen zu werden.
„Wie ein begossener Pudel“
In einer Kurzschlusshandlung, unter Cannabis- und Medikamenten-Einfluss, ging er mit Sturmhaube, Einweghandschuhe und Küchenmesser in die Bäckerei: „Geld her! Ich tu Dir nichts!“ Eine Verkäuferin gab ihm 620 Euro in einer Brötchentüte. Eine Zeugin beschrieb den Täter als hilflos – „wie ein begossener Pudel“ habe er dagestanden.
Zwölf Minuten später wurde er gefasst. Für drei Monate kam er in eine geschlossene Psychiatrie. Auch künftig muss er Medikamente nehmen und sich therapieren lassen, ordnerte as Gericht. Es hielt des Täter für vermindert schuldfähig. Allerdings sagte Richterin Isabelle Hoffmann: „Es darf jetzt nichts mehr passieren.“