Ost. . Mit bis zu 7000 Euro fördern die Lokalpolitiker im Bochumer Osten Projekte der Schulen im Stadtteil. Die Resonanz und Freude ist groß.
Viele strahlende Gesichter sah man während der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Ost im Besucherbereich. Dort saßen neun Leiter hiesiger Schulen und freuten sich über den einstimmigen Beschluss der Lokalpolitiker, Eigeninitiativen ihrer Bildungseinrichtungen finanziell zu unterstützen. Bis zu 7000 Euro macht die Bezirksvertretung pro Projekt locker.
Insgesamt 25 000 Euro stellt das Gremium pro Jahr zur Förderung von Eigeninitiativen der Schulen bereit. Eine Summe, die in diesem Jahr nahezu komplett ausgeschüttet wird. Neun Schulen hatten sich mit ihren Projekten beworben – vier mehr als im Vorjahr. „Das freut mich außerordentlich“, sagt Bezirksbürgermeisterin Andrea Busche (SPD) zur Resonanz. „Schön auch, dass kein Projekt hinten über gefallen ist. Wir konnten alle berücksichtigen.“
30 Prozent Eigenanteil
Wichtig: Auch die Schulen müssen einen Eigenanteil übernehmen – mindestens 30 Prozent der Gesamtsumme, die für das Projekt veranschlagt sind. Die Bezirksvertretung fördert bis zu maximal 70 Prozent.
Sitzgelegenheiten aus Naturstein
Bewerbungen bis 15. März 2019
Bis 15. März 2019 können sich Schulen und nun auch Kindergärten aus dem Bochumer Osten mit Projekten bewerben. Anträge gehen an die Bezirksverwaltungsstelle Ost, Carl-von-Ossietzky-Platz 2, 44892 Langendreer. Nähere Informationen bei Frank Riepen unter
Tel. 0234/ 910 -94 20.
Kriterien: Das Projekt muss im laufenden Haushaltsjahr realisiert und abgerechnet werden – daher die frühe Bewerbungsfrist; es darf sich nicht um Personalkosten handeln; es darf kein Bauvorhaben sein, dass auch über das Hochbausanierungs-Programm realisiert werden könnte.
Je ausführlicher der Antrag, desto erfolgversprechender. Wichtige Angaben sind: eine genaue Beschreibung des Projektes, ein Ausgaben- und Finanzierungsplan und ein Zeitplan.
„Eine super Sache“, findet Claudia Högemann von der Willy-Brandt-Gesamtschule in Werne, die sich nun schon zum zweiten Mal erfolgreich beworben hat. „Im letzten Jahr konnten wir auf diese Weise Bänke und einen Freiluft-Kicker finanzieren. In diesem Jahr werden Sitzgelegenheit aus Naturstein für beide Standorte unserer Schule angeschafft.“ Dafür fließen aus dem bezirklichen Fördertopf 5320 Euro. Für die Schulhofgestaltung bekommt die Gesamtschule auch finanzielle Förderung durch das Stadterneuerungsprogramm W-LAB (Werne/Langendreer Alter Bahnhof). „Unser Ziel ist ein Klassenzimmer im Grünen“, sagt Claudia Högemann, doch dies könne nicht allein über den Stadtumbau finanziert werden. „Von daher ist es toll, wie sehr uns die Bezirksvertretung unterstützt und damit auch unsere Arbeit wertschätzt.“
So sieht es auch Annegret Hesterberg de Hernández, Schulleiterin der Amtmann-Kreyenfeld-Grundschule in Werne, die ebenfalls zum zweiten Mal bedacht wird. 2333 Euro gibt’s für einen neuen Farbentwurf des Treppenhauses. „Damit wollen wir die Wohlfühlatmosphäre für unsere Schüler verbessern.“ Im letzten Jahr gab es Dokumentationskameras für den Unterricht.
Nächstes Jahr auch Kindergärten
Die geförderten Projekte sind vielfältig: Die Grundschule Laer bekommt 4200 Euro für neue Klassenraum-Vorhänge, der Schulverbund Michael-Ende-Schule 2700 Euro für das Einrichten eines Motorikraumes, die Bunte Schule 5593 Euro für spezielles Unterrichtsmaterial, die Grundschule am Volkspark 386 Euro für neue Bälle, die Lessing-Schule 2156 Euro für Bilderrahmen und Präsentationssockel, die Nelson-Mandela-Schule 980 Euro für Schulmaterial und die Mansfeld-Schule 1249 Euro für ein Näh-Projekt.
Gutes tun, wo sonst kein Geld da ist
„Ich finde, da haben wir mal etwas richtig Gutes auf den Weg gebracht“, freut sich Bezirksbürgermeisterin Andrea Busche. „Es ist eine gute Idee, Gutes zu tun, gerade an Stellen, wo sonst kein Geld da ist.“ Im nächsten Jahr weitet die Bezirksvertretung Ost ihre Förderung deshalb noch aus. Dann können sich auch Kindergärten mit Projekten bewerben. Für diese stehen dann 20 000 Euro bereit.
>>> Kommentar: „Bitte nachmachen!“
Die Initiative der Bezirksvertretung Ost, örtliche Schulen finanziell zu unterstützen, ist stadtweit einmalig. Und die Resonanz zeigt, wie dringend notwendig es ist, den Einrichtungen unter die Arme zu greifen. Jeder Euro, der in die Schulen gesteckt wird, ist gut angelegtes Geld.
Dort sieht man auch, was damit umgesetzt wird. In der Bezirksvertretung Ost weiß man nur zu gut, wie es ist, eigene Mittel für bezirkliche Projekte bereitzustellen, und am Ende ist das Geld weg, weil die Stadt sie im Haushaltsjahr nicht umsetzen konnte.
Das Schulförderprogramm hat sich längst über die Stadtteilgrenzen hinaus herumgesprochen. Doch dort sind die anderen Bezirksvertretungen gefragt. Also: bitte nachmachen!