Bochum-Langendreer. . Verwaltung und Polizei haben die Kontrollen am Ümminger See intensiviert. Folge: Probleme mit Grill-Rowdies lassen spürbar nach. Lob von der SPD.

Sonntagmittag am Ümminger See: Idylle pur! Kanada-Wildgänse watscheln zufrieden über die Rasenfläche, Radfahrer, Jogger und Spaziergänger nutzen noch schnell die Zeit vor dem großen Regen, um die Natur zu genießen. Dass am Samstag wieder ausgiebig am Ufer gegrillt wurde, davon ist kaum etwas zu sehen.

Zu wenig Personal im Ordnungsamt

Vereinzelt wurde noch unter Bäumen gegrillt. Aber der Müll ist entsorgt.
Vereinzelt wurde noch unter Bäumen gegrillt. Aber der Müll ist entsorgt. © Gernot Noelle

Der Müll liegt größtenteils in den dafür vorgesehenen Behältern, die Asche ist überwiegend vorschriftsmäßig in die Box entsorgt, und auch die Grillstellen unter Bäumen sind nur hier und da zu entdecken. Das war vor wenigen Wochen noch anders. Weshalb SPD und Grüne in der Bezirksvertretung Ost die Verwaltung noch einmal dringlich zum Handeln aufforderten.

Stadt hofft auf Fördermittel für weitere Veränderungen

Bleibt die Lage am Ümminger See entspannt, sollte ein generelles Grillverbot vom Tisch sein. Zumal: Auch dieses könnte nur sporadisch kontrolliert werden.

Die Stadt hofft mittelfristig auf das Förderprogramm „Grüne In-frastruktur“, über das am Ümminger See weitere bauliche Veränderungen finanzierbar wären. So könnten Orte für „Grillinseln“ eingerichtet werden. Die Planungen sollen 2019 starten.

Mit Erfolg. Die Lage am Ümminger See hat sich merkbar beruhigt. Das stellt nicht nur die Verwaltung in einer Mitteilung an die Bezirksvertretung Ost fest. Das hat auch Dirk Meyer, Sprecher der SPD im Bezirk, so wahrgenommen. Er ist regelmäßig am See, um Flyer mit den Verhaltensregeln zu verteilen. Denn: Generell ist das Grillen am See erlaubt. Es muss sich nur jeder an feste Spielregeln halten.

In letzter Zeit hat er häufiger als früher Mitarbeiter des Ordnungsamtes und auch die Polizei vor Ort bei Kontrollen erlebt. „Das zahlt sich aus“, freut sich der Lokalpolitiker, dem aber auch klar ist: „Dieses positive Ergebnis ist mit einem riesigen Aufwand verbunden.“

Denn auch das geht aus der Verwaltungs-Mitteilung hervor: Das Personal reicht hinten und vorne nicht. Dem Ordnungsamt stehen knapp zehn Kräfte zur Verfügung – für ganz Bochum. „Eine dauerhafte Überwachung am Ümminger See kann aufgrund der Vielzahl an Einsatzfeldern im Stadtgebiet nicht ohne Personalaufstockung gewährleistet werden“, heißt es demnach auch in der Mitteilung.

Baumstämme gegen Falschparker

Immerhin, die aktuelle, mit der Polizei abgestimmte Präsenz zeigt Wirkung, die Grillregeln werden zunehmend beachtet. Verstöße werden laut Stadt von Ordnungsamt und Polizei mit kostenpflichtigen Verwarnungen und auch Strafanzeigen geahndet. Insgesamt stießen die Einsatzkräfte aber auf viel Verständnis bei Hinweisen und Belehrungen.

An dieser Sitzstelle wurde ein bisschen gekokelt. Zum Glück eine Ausnahme.
An dieser Sitzstelle wurde ein bisschen gekokelt. Zum Glück eine Ausnahme. © Gernot Noelle

Dirk Meyer ist voll des Lobes über den Einsatz der Verwaltung: „Das fluppt momentan. Da muss man sich auch mal bedanken. Hervorragend, wie sich drei, vier Fachämter gemeinsam mit der Polizei Gedanken gemacht haben.“ Auch bauliche Maßnahmen gegen Falschparker schließt er in seinen Dank mit ein: die Sperrpfosten, die das Befahren der Grünflächen verhindern, und die Baumstämme entlang der Wiese Richtung Suntums Hof. Zudem soll ein zweiter Aschebehälter angeschafft werden.

SPD-Mann Dirk Meyer glaubt „dass wir auf dem richtigen Weg sind“. Wie nachhaltig die Maßnahmen sind, müsse sich allerdings noch zeigen. „Es steht und fällt halt mit den Kontrollen.“

Deshalb richten SPD und Grüne in der kommenden Bezirksvertretungssitzung (Donnerstag, 17. Mai, 16 Uhr, Sitzungssaal im Amtshaus Langendreer) eine Anfrage an die Verwaltung, die sich mit dem Personalschlüssel im Ordnungsamt und den Organisationsstrukturen der Ordnungskräfte befasst.