Bochum. . Der Starlight Express reduziert zum 30. Geburtstag sein Orchester auf neun Musiker. Zusätzlich verschwinden mehrere Stellen in der Lichttechnik.
Der Starlight-Express nimmt Einsparungen vor. Zum Start der neu gestalteten Show in einem Monat wird das Musical-Orchester um zwei Musiker reduziert. Zusätzlich verschwinden mehrere Stellen in der Lichttechnik. Das bestätigte Musical-Sprecherin Friederike Gerwe auf WAZ-Anfrage.
Mit einer Gala am 12. Juni feiert der Rollschuh-Dauerläufer sein 30-jähriges Bestehen. Zum Jubiläum hat Star-Komponist Andrew Lloyd Webber seinem Werk eine Verjüngungskur verpasst. Neue Charaktere, neue Lieder, neue Technik: Die Sternen-Schau soll möglichst weitere Jahrzehnte überdauern.
Musik erklingt auch künftig live
Wie jetzt bekannt wird, hat Maik Klokow, Geschäftsführer des Starlight-Betreibers „Mehr Entertainment“ (Düsseldorf), bereits im September 2017 in einer Mitarbeiterinfo angekündigt, dass die Änderungen „leider auch Einfluss auf Arbeitsplätze haben werden“. Inzwischen ist klar, was das bedeutet.
30 Jahre, 11 620 Shows, 16 Millionen Zuschauer
Starlight-Premiere im Theater am Stadionring war im Juni 1988. Seither besuchten über 16 Millionen Zuschauer das Rollschuh-Musical: Weltrekord für ein Singspiel an einem Standort.
Gestern ging die 11.620. Vorstellung über die Bühne. Am Sonntag steigt die „Goodbye-Show“. Am 12. Juni wird der Rote Teppich für das Jubiläum u.a. mit Andrew Lloyd Webber ausgelegt.
Das Starlight-Orchester verliert seine Holz- und Blechbläser. „Deren Anteile werden künftig nicht mehr live während der Vorstellung performt werden“, heißt es in der Mitarbeiterinfo vom Herbst, die der WAZ vorliegt. Das klingt inzwischen anders. „Beim neuen musikalischen Arrangement kommen keine Holz- und Blechbläser mehr vor“, erklärt Friederike Gerwe. Stattdessen werde ein weiteres Keyboard die Band ergänzen, die sich fortan aus sieben Mitgliedern (bisher neun) zusammensetzt.
Entgegen der ersten Ankündigung werde „auch zukünftig alles live gespielt. Es werden definitiv keine einzelnen Instrumente oder Parts vom Band kommen oder dazu gemischt“. Gewährleistet sei, „dass der Klang keinesfalls leidet“. Davon werde sich Lloyd Webber in Kürze bei einem Probenbesuch in Bochum persönlich überzeugen.
305 Mitarbeiter bei Starlight Express
Noch nicht genau beziffert das Theater die Zahl der Stellen, die in der Lichttechnik gestrichen werden. Für die Jubiläumsshow wird erheblich in Licht und Ton investiert. Dabei kommt u.a. eine neue Technik („Zactrack“) zum Einsatz, bei der Sensoren in den Kostümen der Künstler mit Spots unter der Decke verbunden sind. Die Strahler „verfolgen“ die Darsteller automatisch. Die Mitarbeiter, die bislang die Scheinwerfer manuell bedienen, werden überflüssig.
„Mehr Entertainment“ versichert, der „sozialen Verantwortung gegenüber den betroffenen Kollegen“ gerecht zu werden. So sollen in der Lichttechnik hauptsächlich Jobs für studentische Hilfskräfte abgebaut werden. Insgesamt sind im Starlight-Musical aktuell 305 Mitarbeiter tätig, darunter zahlreiche langjährige Beschäftigte.