Bochum. Offizieller Start von Gigabit-City: Unitymedia und die Stadtwerke versorgen ab sofort fast alle Bochumer Haushalte mit schnellem Internet.
Mit Lichtgeschwindigkeit im Internet surfen. Für den Großteil der Bochumer ist das seit Montag möglich. Der Kabelnetzanbieter Unitymedia und die Stadtwerke bieten ihren Kunden Gigabit-Tarife an, also Datentransferraten von 1000 Megabit pro Sekunde beim Downloaden und – vorerst – von 50 Megabit beim Hochladen von Daten ins Netz. Gut ein Jahr nach der Ankündigung bei der Computermesse Cebit wird Bochum damit die schnellste Stadt Deutschlands. Nirgendwo sonst in der Republik gibt es bislang ein so großes, schnelles Internetangebot.
„Das ist ein deutliches Zeichen für die Aufbruchstimmung in der Stadt“, frohlockte Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD), als er gemeinsam mit Unitymedia-Chef Lutz Schüler, Stadtwerke-Geschäftsführer Dietmar Spohn und NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) im Planetarium einen überdimensionalen Stecker in eine ebenso überdimensionale Steckdose bugsierte und damit die Gigabit-City symbolisch startete.
Bis 2019 an weiterführenden Schulen
Bochum ist Vorreiter, was nicht zuletzt seine Position als Wirtschaftsstandort schärfen soll. Aber schon bald, so Unitymedia-Chef Schüler, sollen weitere Städte folgen. Noch in diesem Jahr werde mit dem Ausbau weiterer Kommunen und Regionen begonnen. Bis 2025, so Minister Pinkwart, sei es das Ziel, in NRW flächendeckendes Gigabit sowohl beim Herunter- als auch beim Hochladen anzubieten.
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Technisch, so Schüler und Spohn, sei das schon möglich. Zurückhaltend ist der Unitymedia-Chef mit einer Marktprognose. Bislang liegen 800 Anmeldungen fürs schnelle Internet vor.
3,8 Prozent weiße Flecken
In Bochum deckt Unitymedia 170 000 von etwa 194 000 Haushalten ab. Zu den von der VBW bereits mit Glasfasertechnik erschlossenen 16 000 Wohneinheiten des Akademischen Förderungswerks, 4600 Studenten nutzen sie bereits, und Wohnungen der VBW sollen weitere 10 000 VBW-Wohnungen ans schnelle Internet angeschlossen werden. Die 3,8 Prozent weiße Flecken in der Stadt – etwa 3000 Haushalte und 800 Unternehmen – die sich wirtschaftlich nicht erschließen lassen, werden mit bereits bewilligten Fördermitteln angeschlossen. „Die Ausschreibungen dafür laufen“, so Eiskirch.
Er rechnet damit, dass das schnelle Internet bis 2019 an allen weiterführenden Schulen liegt. Welche Infrastruktur in den Gebäuden benötigt wird, werde derzeit ebenso erhoben wie bei den Grundschulen, die in einem zweiten Schritt folgen sollen. Wie schnell in den Schulen tatsächlich in Lichtgeschwindigkeit im Netz gesurft werden kann, hänge auch vom Land ab, das für Personal und Stoffvermittlung zuständig sei.
>>> INFO: Rabatt für schnellen Vertragsabschluss
109 Euro monatlich kostet das Gigabit-Internet von Unitymedia für Privatkunden. Wer bis zum 31. Juli abschließt, der bezahlt in den ersten 24 Monaten monatlich 49,99 Euro.
Ähnlich ist das Gigabit-Angebot der Stadtwerke. Ihre Kunden bezahlen 99,95 Euro (49,95 Euro für zwei Jahre bei Vertragsabschluss bis Ende Juli). Dazu kommen Kosten für den Router.