Bochum. Das Projekt Gigabit-City bringt schnelles Internet auch in die Schulklassen. Der Ausbau des Netzes soll spätestens Ende 2018 abgeschlossen sein.

  • Ende 2018 sollen alle Bochumer mit Lichtgeschwindigkeit durchs Internet surfen können
  • Bund und Land fördern das Projekt Gigabit-City mit 5,6 Millionen Euro
  • 1250 unterversorgte Gebiete müssen an das Glasfasernetz angeschlossen werden

Surfen mit Lichtgeschwindigkeit – Ende 2018 soll das in allen Bochumer Haushalten und Unternehmen möglich sein. Bund und Land fördern dazu den Ausbau des Breitbandnetzes in Bochum mit 5,6 Millionen Euro. Gigabit-City heißt das Projekt, bei dem der Kabelbetreiber Unitymedia und die Stadtwerke Bochum wichtige Partner sind.

Mit dem Geld aus dem Steuersäckel sollen Anbieter ihre nicht-rentierlichen Kosten decken. Oder anders gesagt: Nur mit Hilfe der Fördermittel kann es am Ende Angebote zu marktgerechten Preisen geben. Denn der Anschluss der bislang unterversorgten Gebiete kostet 11,5 Millionen Euro. 1250 Stellen im Stadtgebiet, die mit weniger als 30 Megabit pro Sekunde ans Internet angeschlossen sind, wurden lokalisiert.

608 Kilometer Glasfaserkabel werden verlegt

1250 sogenannte weiße Flecken (im Bild oben blau dargestellt) sollen im Zuge von Gigabit City an das Breitbandnetz angeschlossen werden.
1250 sogenannte weiße Flecken (im Bild oben blau dargestellt) sollen im Zuge von Gigabit City an das Breitbandnetz angeschlossen werden. © WEG

Um diese Straßenzüge und Gewerbegebiete (siehe Karte unten) auf Gigabit-Tempo (1000 Mbit/s) zu bringen, müssen nach Angaben der Bochumer Wirtschaftsentwicklung (WEG) 608 Kilometer Glasfaserkabel verlegt werden. Diese Arbeiten können dank der Förderzusage nun ausgeschrieben werden.

Spätestens im Frühjahr sollen die Aufträge vergeben werden. Zusammen mit den vorhandenen Netzen von Unitymedia (TV-Kabel) und Stadtwerken (Glasfaser) wäre Bochum danach komplett ans Breitbandnetz angeschlossen.

Förderrichtlinien wurden aktualisiert

„Nach dem Ausbau wird Bochum für Bürger und Unternehmen die beste Internetversorgung in Deutschland bieten“, heißt es bei der WEG. Nicht nur das: Auch Bochums Schulen sollen nun profitieren.

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Um dort „ein mit Haushalten vergleichbares Versorgungsniveau“ zu erreichen, wurden eigens die Förderrichtlinien aktualisiert. „Der Anschluss der Schulen kostet rund zwei Millionen Euro extra“, sagt WEG-Chef Ralf Meyer. Auch dafür werde es Fördermittel geben.

Unitymedia arbeitet am Netz

Für Meyer ist der Ausbau der digitalen Infrastruktur ein Meilenstein der Stadtentwicklung. „Es wird künftig alles digitalisiert, was zu digitalisieren ist“, sagt Meyer. Bochum werde deshalb dank Gigabit-City mit Blick auf moderne, städtische Infrastrukturen oder das Thema Industrie 4.0 attraktiver.

Auch der Kabelnetzbetreiber Unitymedia, der mit seinem Netz schon heute 90 Prozent der knapp 194 000 Bochumer Haushalte erreicht, arbeitet derzeit an der neuen Gigabit-Struktur; bislang werden bis zu 400 Megabit pro Sekunde erreicht. „Nach erfolgreichem Abschluss aller Tests werden wir bis Ende des Jahres weitere Netzerweiterungsmaßnahmen ergreifen, um den Weg für die Einführung von Gigabit-Internetgeschwindigkeit im Bochumer Kabelnetz im ersten Quartal 2018 zu ebnen“, sagt Pressesprecher Helge Buchheister.