Bochum. . Vonovia bezieht im Mai seine neue Zentrale. Ruhr-Uni stellt Großgebäude fertig. Auf dem früheren Opel-Areal wird die Presswerk-Halle abgerissen.
2017 ist Geschichte. Was bringt uns das neue Jahr? So viel ist sicher: Es wird auch im Zeichen des Bauens stehen. Mehrere Großimmobilien werden fertiggestellt. Den Anfang macht schon am Sonntag (7.) der Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB), der nach zwölfmonatiger Umbauzeit mit dem Fahrplanwechsel der Bogestra offiziell eröffnet wird. 4,5 Millionen Euro hat der Umbau gekostet, der provisorische ZOB auf der Rückseite des Hauptbahnhofs hat damit seinen Dienst getan.
Fertig gestellt werden aber noch einige deutlich größere und teurere Immobilien. Im Mai will Europas größter Wohnungskonzern Vonovia seine neue Verwaltung an der Universitätsstraße beziehen. 1000 Mitarbeiter ziehen dann von der nahegelegenen Philippstraße um. Einen dreistelligen Millionenbetrag gibt Vonovia für die neue Zentrale aus, dessen Bau auch als langfristige Standortentscheidung für Bochum verstanden werden kann.
Land investiert 350 Millionen Euro
Mehr als 350 Millionen Euro haben die Sanierungen und Erweiterungen an der Ruhr-Universität gekostet. Im Sommer werden die beiden Urgebäude der RUB, die von Grund auf neu errichteten IA und IB, bezugsfertig sein, ebenso wie der Neubau GD in der Gebäudereihe der Geisteswissenschaften und der Forschungsbau in den Materialwissenschaften. Sechs von 20 Fakultäten und etwa ein Drittel der knapp 6000 Beschäftigten der RUB werden dann umziehen. Kanzlerin Dr. Christina Reinhardt spricht von einer „Mammutaufgabe“.
Die steht auch der Bochum Perspektive 2022 bevor. Nachdem sie den ersten Bauabschnitt des früheren Opel-Werks in Laer erfolgreich saniert und bereits komplett vermarktet hat, steht im zweiten Bauabschnitt der Abriss des größten Hallenbauwerks bevor. 85 000 Quadratmeter misst das Presswerk, in das die Jahrhunderthalle zwölf Mal hineinpassen würde. Doch bevor die Halle weichen kann, müssen Altlasten saniert werden. Dazu gehört der Rückbau von 20 000 Quadratmeter Asphalt, der Aushub von 43 000 Kubikmeter belastetem Boden und der Einbau von 47 500 Kubikmeter Boden plus Abdichtung. Bis August soll das erledigt sein.
Die Bagger rollen könnten außerdem in der Innenstadt. Dann nämlich, wenn der Investor HBB seine Ankündigung wahr macht und für den Bau eines Einkaufszentrums noch 2018 mit dem Abriss des alten Justizzentrums an der Viktoriastraße beginnt.
>>Schnelles Internet und Rückkehr der Sirenen
Die nächsten Monate bringen aber noch viel mehr als Neubauten und Abrisse: Im neuen Landgericht wird das Urteil im „Audi-Mord“ gesprochen. Außerdem beginnt der Prozess gegen einen 34-jährigen Mann, der im dringenden Verdacht steht, vor knapp einem Jahr ein Rentnerehepaar an der Rottstraße umgebracht zu haben.
Einen Meilenstein in ihrer Geschichte setzt die Bogestra, die zehn Elektrobusse in den Dienst stellt. Dem steht der Ausbau der Stadt zur „Gigabit-City“ in nichts nach. Mit Unitymedia (170 000 Haushalte) und den Stadtwerken (16 000 Haushalte) will Bochum bis Ende 2018 dafür sorgen, dass alle Bürger der Stadt mit Lichtgeschwindigkeit im Internet surfen können. Dazu werden 5,6 Millionen Euro investiert und 600 Kilometer Kabel verlegt.
Starlight wird 30
Kommen wird das Familienbüro, die Ehrenamtsagentur, die Wiedereinführung der Alarmsirenen, der Anschluss Bochums an die bundesweite Servicenummer 115 und die zweite Bürgerkonferenz. Am 17. März kommen 371 Bochumer, ein Delegierter je 1000 Einwohner, in der Mensa der RUB zusammen, um über das Schwerpunktthema Quartiersgestaltung zu sprechen.
Und dann noch: DHL wird seine gesamte Paketauslieferung in der Stadt mit seinen Elektrofahrzeugen erledigen, Johan Simons tritt seinen Dienst als neuer Schauspielhaus-Intendant an, Bochums fünfte Gesamtschule geht in Betrieb. Außerdem stehen runde Geburtstag an: Starlight wird 30 (aus dem Papa wird eine Mama), die WAZ wird 70. Das wird sie auch in Bochum, der Stadt, in der für Deutschlands größte Regionalzeitung 1948 alles angefangen hat, gebührend feiern