Bochum. Zu fünf Jahren und zehn Monaten Haft ist ein Herner (36) verurteilt worden, der ältere Menschen besonders brutal überfallen und betrogen hatte.
Nach zwei äußerst schweren Raubüberfällen auf ältere Bewohner von Einfamilienhäusern und einem besonders perfiden Betrug an einer Rentnerin hat das Landgericht gestern einen der Täter zu fünf Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt. Die Staatsanwaltschaft wollte siebeneinhalb Jahre.
Der Security-Mitarbeiter aus Herne hatte am Morgen des 4. Oktober 2013 einen 85-jährigen Mann auf der Straße „In der Mark“ in Höntrop überfallen und ausgeraubt. Der Rentner brachte gerade Müll zur Aschentonne, als drei Männer ihn unter dem Vorwand, sie seien Polizisten und wollten über Einbruchsgefahren aufklären, ins Haus zurücklockten.
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Dort schubsten sie ihn zu Boden, fesselten ihn mit Panzerklebeband und knebelten ihn. Aus seinem Tresor raubten sie Schmuck und Goldmünzen im Wert von 75 000 Euro. Das Opfer konnte sich relativ schnell selbst befreien. Ende 2013 raubte der 36-Jährige in Köln, erneut mit Komplizen, ein Rentnerpaar in seinem Haus aus, sogar noch brutaler, und erbeutete 25 000 Euro.
Über DNA wurden ihm weitere Überfälle nachgewiesen
Jahrelang blieb der Angeklagte unentdeckt. Als er aber im April 2017 eine Rentnerin (74) in Witten betrog, wurde er gefasst. Über seine DNA konnte ihm die Kripo auch die Überfälle in Bochum und Köln zuordnen.
Der Rentnerin aus Witten wurde äußerst trickreich vorgespielt, dass die Polizei die Sicherheit ihres Ersparten überprüfen wolle. Sie holte gutgläubig 20 000 Euro von der Bank ab und übergab es dem Angeklagten. Als er noch mehr Geld abholen wollte, wurde er gefasst. Richter Michael Rehaag nannte den Täter „eine kriminelle Persönlichkeit“.
Wegen seines Drogenkonsums soll er einen Teil der Haft in einer geschlossenen Entziehungsanstalt verbringen.