Bochum. . Der Weiße Ring kümmert sich um Betroffene von Gewalt, jeder Fall sei anders gelagert. Manchmal wollen Opfer über ihre Erfahrungen berichten.
Die Polizei argumentiert mit dem Opferschutz als Grund für das Verschweigen der Vergewaltigung auf dem Blumenfriedhof. Stephanie Ihrler ist Leiterin der Außenstelle Bochum des „Weißen Rings“
. „Es ist natürlich nicht möglich, pauschal etwas zu sagen, denn jeder Fall ist anders“, so Ihrler. In der Regel sei es aber so, dass in der Öffentlichkeit sehr viel über den Täter gesprochen werde, über das Opfer und sein Leid eher weniger. Es gebe aber immer zwei Seiten einer Medaille.
Aus ihrer Arbeit weiß Stephanie Ihrler, dass es Opfer von Straftaten, auch von Vergewaltigungen gebe, die nach der Tat darüber sprechen möchten, geradezu das Bedürfnis haben.
Es spielt eine Rolle, wie das Opfer dargestellt wird
„Gerade, was die Berichterstattung in den Medien betrifft, spielt dabei natürlich eine Rolle, wie das Opfer dargestellt wird, ob Einzelheiten berichtet werden, ob es dadurch erneut traumatisiert wird.“ Der Weiße Ring versteht sich als Opferanwalt, er therapiert nicht selbst, sondern vermittelt Therapeuten.