Bochum. . Der Streit um den Schrottplatz in Hofstede geht weiter. Der Händler gibt der Stadt einen Monat Zeit. Sonst werde der Betrieb wieder aufgenommen.

Der Zwist um den umstrittenen Schrottplatz in Hamme geht weiter. Betreiber Tarik El-Hamad stellt der Stadt ein Ultimatum. Ist binnen eines Monats nicht klar, dass er mit seinem Betrieb nach Wiemelhausen wechseln kann, werde er an den alten Standort zurückkehren.

Seit fünf Jahren betreibt Tarik El-Hamad den „Rohstoffhandel Bochum“ (RHB) In der Provitze. Zum Ärger der Anwohner, die sich vehement über Krach und Dreck beschweren. „Der Lärm macht uns alle krank!“, klagt Nachbarin Johanna Wittke.

Proteste bei der Stadt blieben ohne Wirkung

Proteste bei der Stadt zeigten keine Wirkung. Zwar ist ein neuer Bebauungsplan für das GMU-Gelände in Arbeit. Der Schrottplatz jedoch genießt Bestandsschutz. „Es gab und gibt keinerlei rechtliche Zweifel, dass wir hier bleiben dürfen“, sagt El-Hamad – und verlängerte den Pachtvertrag mit Grundstückseigentümer Werner Bauer 2017 demonstrativ um weitere zehn Jahre.

Ersatzfläche in Wiemelhausen

Um den Platz zu modernisieren, zog El-Hamad im August 2017 für ein halbes Jahr nach Herten um. „Neueröffnung am 15. Januar“, heißt es seither auf Transparenten. Dabei war schon damals klar: Auch der Schrotthändler will weg. Lieber heute als morgen. Um den Planungen nicht im Wege zu stehen. Und dem Dauerstreit mit den Nachbarn aus dem Weg zu gehen.

Die Wirtschaftsförderung will den Weg bereiten. Mitte 2017 bot sie El-Hamad ein Ersatzgelände an der Oberen Stahlindustrie in Wiemelhausen, unweit des Eco-City-Centers des USB, an. Mit 3000 Quadratmetern ist es dreimal so groß wie der Platz in Hofstede.

Bedingungen für Wechsel müssen geklärt werden

„Wir sind nach wie vor zum Wechsel bereit. Deshalb haben wir die Modernisierung in Hofstede zurückgestellt. Doch im letzten halben Jahr ist bei der Stadt nichts passiert“, beklagt Tarik El-Hamad nun im WAZ-Gespräch. Das Ausweichquartier in Herten stehe nur noch bis Frühjahr zur Verfügung.

„Deshalb muss die Stadt endlich sagen, ob und wann wir zur Oberen Stahlindustrie können. Dafür haben wir noch einen Monat Spielraum. Sonst machen wir von unserem Recht Gebrauch und nehmen Hofstede dauerhaft in Betrieb.“

Dirk Meyer, Leiter der Wirtschaftsförderung, weist die Vorwürfe zurück. Sehr wohl sei in den vergangenen Monaten „der Prozess weiter organisiert und vorangetrieben worden“. Erst vor 14 Tagen habe es ein Gespräch mit dem Anwalt von El-Hamad gegeben. Zwar sei klar, dass das Grundstück hergerichtet werden müsse. Auch über die Bedingungen für einen Wechsel müsse noch gesprochen werden. Aber: „Alles ist im Fluss“, so Meyer. Allein die Erwartungshaltungen ob des zeitlichen Ablaufes seien offenbar verschieden.

>>> INFO: Politik steht hinter den Anwohnern

Die Politik stellt sich hinter die lärmgeplagten Anwohner des Hofsteder Schrottplatzes.

  • Sowohl die örtlichen SPD- als auch CDU-Ratsmitglieder haben bereits 2017 bekräftigt: Es werde keinen Bebauungsplan für das GMU-Gelände und kein neues Gewerbegebiet in Hofstede geben, „wenn nicht der Schrottplatz weg ist“.