Bochum. Der umstrittene Schrottplatz in Hamme soll nun doch umziehen. Die Stadt verweist auf laufende Verhandlungen über einen neuen Standort.
Irritationen um den Schrottplatz in Hofstede: Energisch weist die Stadt Vorwürfe zurück, sich nicht ausreichend um einen Ersatzstandort zu bemühen. „Im Gegenteil“, betont Ralf Meyer, Chef der Bochumer Wirtschaftsentwicklung: Der Kaufvertrag für ein neues Areal in Wiemelhausen sei unterschriftsreif.
Am Montag berichteten wir über die lärmgeplagten Anwohner an der Konsumstraße. Seit über vier Jahren kämpfen sie gegen den benachbarten Schrottplatz In der Provitze. Auf WAZ-Anfrage ließ Tarik El-Hamad, Chef des „Rohstoffhandels Bochum“, keinen Zweifel daran, ungeachtet der Proteste der Anwohner am Standort festzuhalten. Die Stadt habe es versäumt, geeignete Ersatzflächen zu benennen. Daher habe man mit Grundstückseigentümer Werner Bauer den Pachtvertrag soeben um zehn Jahre verlängert. Auf dem Schrottplatz würden jetzt u.a. eine Bodenwaage eingebaut und die Zäune erneuert. Der Betrieb laufe vorerst in Herten weiter. „Spätestens am 15. Januar 2018 sind wir wieder hier“, kündigt El-Hamad an.
Standort an der Oberen Stahlindustrie im Gespräch
Zwar sei es richtig, dass der Pachtvertrag verlängert wurde. „Er enthält aber eine Optionsklausel für einen Umzug“, sagt Wirtschaftsförderer Ralf Meyer. Und ein Wechsel sei in Sicht. „Wir haben ein 7000 Quadratmeter großes Grundstück an der Oberen Stahlindustrie, unweit des Eko-City-Centers, angeboten, von denen der Schrotthandel 3000 Quadratmeter braucht. Die Fläche ist laut Gutachten für einen Rohstoffhandel geeignet. Die Verhandlungen laufen. Am 11. September ist ein weiteres Treffen geplant.“
Der Anwalt von El-Hamad habe in dieser Woche nochmals ausdrücklich versichert, „mit uns weiter über den Kauf des Geländes verhandeln zu wollen“, sagt Ralf Meyer. 2018 könnte der Umzug erfolgen.
Ratsfrauen fordern Wechsel des Schrottplatzes
Der Schrotthandel habe „ein großes Interesse an einem Umzug“, bestätigt SPD-Ratsfrau Martina Schnell. Ebenso wie CDU-Ratsfrau Angelika Dümenil bekräftigt sie: Es werde keinen Bebauungsplan für das GMU-Gelände und kein neues Gewerbegebiet in Hofstede geben, „wenn nicht der Schrottplatz weg ist“.