Weitmar-Mark. . Nach einem Aufruf in der WAZ bekamen die Damen des Handarbeitskreises der Emmaus-Gemeinde Wollspenden ohne Ende.
Stricken, plaudern und ganz viel Spaß haben: Die Frauen des Handarbeitskreises der Emmaus-Gemeinde blicken auf ein aufregendes Jahr zurück. Denn mittlerweile schwingen sie ihre Stricknadeln nicht nur für den guten Zweck, sondern sogar für ein renommiertes Theaterfestival...
Aber von vorn: Fast genau zwölf Monate ist es her, seit die WAZ erstmals über die Weitmarer Strickgruppe berichtete – und seither hat sich bei den sympathischen Damen viel getan. „Kurz nach Veröffentlichung des Artikels konnten wir uns vor Wollspenden kaum retten“, erzählt Anne Lippe, die die Gruppe gemeinsam mit Linde Hermanowski leitet.
Handarbeitsraum platzte förmlich aus allen Nähten
Waren die Kisten, in denen die Wolle lagert, vorher fast leergefegt, so platzte der kleine Handarbeitsraum der Gemeinde an der Karl-Friedrich-Straße danach förmlich aus allen Nähten. So viele Leser brachten ihre Wolle vorbei, dass der Handarbeitskreis mit Spenden fast überschüttet wurde. „Damit hätten wir nie gerechnet. Das freut uns total und nahm überhaupt kein Ende“, sagt Anne Lippe.
Neues Jahr schwungvoll begrüßt
Und auch dies war ein schöner Nebeneffekt unserer Geschichte: Die Gruppe ist seither um vier Mitstreiterinnen gewachsen. „Mittlerweile sind wir fast 20 Frauen“, so Lippe. Und der Spaß bei den gemeinsamen Treffen steht immer im Vordergrund. Beim ersten Nachmittag im neuen Jahr gab es Hörnchen und etwas Pflaumenschnaps. „Die Stimmung bei uns ist super.“
Nebenher wird natürlich fleißig gearbeitet: Denn die Damen des Bastelkreises stricken und häkeln ausschließlich ehrenamtlich für den guten Zweck. Das stolze Ergebnis: Dicke Pakete mit Kinderpullovern, Mützen, Schals und Strümpfen brachten sie zur Wattenscheider Tafel, zur Bahnhofsmission und zur Initiative für Kinder in Donezk.
Liebevoll gefertigte Kleidung fand reißenden Absatz
Auch der Tisch, den die Damen beim Sommerfest der Kirchengemeinde mit Strickware füllten, bog sich fast unter der Last der vielen Pullis, Schals und Kinderschühchen – und die liebevoll gefertigte Kleidung fand reißenden Absatz. „So konnten wir jetzt 100 Euro nach Donezk, 250 Euro ans Hospiz St. Hildegard und 300 Euro ans Kinderhospiz Witten spenden.“
Der gute Ruf des Handarbeitskreises hat sich weit über die Stadtteilgrenze herumgesprochen. „Neulich bekam ich einen Anruf aus Ingolstadt. Von dort will uns jemand ein Paket mit Wolle schicken“, wundert sich Anne Lippe. „Keine Ahnung, wie sie auf uns kommen.“
Auch für das Figurentheaterfestival „Fidena“ sind die Strickerinnen jetzt im Einsatz. Das renommierte Theatertreffen feiert vom 9. bis 18. Mai mit mehr als 30 Produktionen an zwölf Spielorten zwischen Bochum und Hattingen seinen 60. Geburtstag. „Dazu ist geplant, dass hunderte pinke Strickmützen das Stadtbild bereichern sollen“, verrät „Fidena“-Leiterin Annette Dabs. So bat sie beim Weitmarer Handarbeitskreis um Unterstützung – offenbar mit Erfolg. „Wenn sie die Wolle vorbeibringt, dann legen wir los“, freut sich Anne Lippe. Gibt also noch viel zu tun...
>>> Handarbeitskreis trifft sich dienstags
Der Bastel- und Handarbeitskreis der Emmaus-Gemeinde trifft sich jeden Dienstag von 15 bis 17 Uhr in den Räumen der Kirche an der Karl-Friedrich-Straße 65a (Untergeschoss).
Neue Mitstreiterinnen sind stets willkommen. „Wir helfen uns auch untereinander“, meint Anne Lippe. Wollspenden können gern während der Treffen abgegeben werden.