Weitmar-Mark. . Frauen der Emmaus-Gemeinde stricken seit vielen Jahren für den guten Zweck. Nur fehlende Spenden trüben etwas die gute Stimmung.
Blau, beige, rot, grün, gelb: Nach Farben getrennt stehen die Kartons unter dem Tisch des Handarbeitskreises der Emmaus-Gemeinde in Weitmar. Darin lagern die Damen die Wolle, die sie als Spende für ihre ehrenamtliche Arbeit benötigen.
Das Dumme ist nur: Die Kisten sind leer, es ist kaum noch Wolle da. „Wir würden uns sehr über weitere Spenden freuen“, sagt Anne Lippe vom Handarbeitskreis. „Denn ohne Spenden können wir nicht weiter stricken.“
Den Bastel- und Handarbeitskreis gibt es seit vielen Jahren – und wer den netten Damen, die sich dienstags in fröhlicher Runde treffen, einen Besuch abstattet, bekommt automatisch gute Laune. Unter den etwa 15 Frauen im Alter von 60 bis 92 Jahren herrschen beste Kameradschaft und große Herzlichkeit. „Wir haben viel Spaß zusammen“, meint Inge Hoffmann, die schon lange dabei ist.
Aufs neue Jahr wird angestoßen
Am letzten Dienstag stieg das erste Treffen im neuen Jahr: Darauf angestoßen wird standesgemäß mit einem Gläschen (alkoholfreiem) Sekt. Kaffee und Kuchen gibt es natürlich auch. „Wir machen es uns hier immer richtig nett“, sagt Anne Lippe. Es wird geplaudert, gelacht – und dabei natürlich gestrickt, gehäkelt und gebastelt.
Babyschuhe, Mützen, Schals, Strümpfe, Kinderpullover und Hausschuhe: Was die Frauen in ihrer Freizeit fertigen, ist ausschließlich für den guten Zweck. Die Wattenscheider Tafel, die Johanniter und die Bahnhofsmission gehören zu den dankbaren Abnehmern ihrer Stricksachen.
Beim Adventsmarkt kamen 200 Euro zusammen
Manches verkaufen die Frauen auch auf Basaren: Sämtliche Einnahmen fließen ans Hospiz St. Hildegard und ans Kinderhospiz Witten. „Neulich beim Adventsmarkt sind wieder 200 Euro zusammen gekommen“, freut sich Anne Lippe, die die Gruppe gemeinsam mit Linde Hermanowski leitet. Wenn nicht gestrickt wird, dann unternehmen die Damen gern Ausflüge: etwa ins Kino oder bei einer Fahrt über den Rhein-Herne-Kanal.
Anne Lippe ist seit den frühen 80er Jahren dabei: Gestrickt hat sie schon immer gern, da wollte sie ihre Liebe zur Handarbeit gern mit anderen teilen. „Meine Schwester, die vor acht Jahren gestorben ist, hat mich mit hier her genommen“, erzählt sie. „Die schöne Atmosphäre hat mir direkt gefallen.“
Auf der Suche nach Wollspenden
Nicht alle Strickerinnen stammen direkt aus der Nachbarschaft: Erika Heinrich etwa kommt für jedes Treffen aus dem Lindener Ostholz zur Karl-Friedrich-Straße gefahren. „Ich muss dafür dreimal umsteigen, doch es lohnt sich“, sagt sie. „Ich bin gerne hier.“
Allein: Die fehlende Spenden trüben ein wenig die gute Stimmung. Anne Lippe hat schon sämtliche Strick- und Wollgeschäfte in der Umgebung abgeklappert – oft ohne Erfolg. „Auch halb gestrickte Pullover zum Auftrennen oder gebrauchte Wolle: Wir können alles verwerten“, sagt sie. „Viele von uns stammen noch aus der Kriegsgeneration, die aus allem alles macht. Da geht kein Faden verloren.“
Frauen würden sich über Unterstützung freuen
Der Handarbeitskreis der Emmaus-Gemeinde trifft sich an jedem Dienstag von 15 bis 17.30 Uhr in den Räumen an der Karl-Friedrich-Straße 65a.
Wer mitmachen möchte: Die Frauen sind immer auf der Suche nach Mitstreiterinnen. „Es muss keiner super stricken oder häkeln können“, sagt Anne Lippe. „Wir helfen gerne weiter.“ Wollspenden können bei den Treffen abgegeben werden. Info bei Anne Lippe: 0234 / 59 31 33.