Bochum. . Strom wird teurer, ebenso einige Gebühren. Auch die Bogestra erhöht die Preise. Wir haben mit der WAZ-Familie durchgerechnet, was das bedeutet.
Dass im neuen Jahr einiges ein bisschen teurer wird, war Susan Kuriewicz klar. Über die Abbuchung der Bogestra wunderte sie sich dennoch: 70,60 Euro statt der üblichen 47,30 Euro, und das schon für den Monat Dezember. Ganz schön happig. Doch dazu später mehr. Was sonst noch anfällt, haben wir mit unserer WAZ-Familie einmal durchgerechnet.
Strom
Mieter wie Eigentümer trifft es gleichermaßen: Mit den Energiekosten geht es seit Jahren recht stetig bergauf, so auch 2018. Bereits im November hatten die Stadtwerke angekündigt, den Preis im gängigen Tarif „Stadtwerke Basis Strom“ zum 1. Januar 2018 um 0,9 Cent pro Kilowattstunde (kWh) zu erhöhen und den Jahresgrundpreis um 11,90 Euro auf 132,48 Euro anzuheben.
Auch interessant
Was aber bedeutet das für eine fünfköpfige Bochumer Familie? Die Kuriewicz’ haben als WAZ-Familie zwar zwei Jahre lang Anspruch auf Gratisstrom, rein rechnerisch aber würde der neue Strompreis für sie Mehrkosten von etwa 70,40 Euro pro Jahr bedeuten – bei einem recht hohen Verbrauch von etwa 6500 kWh.
Abwasser
Als Hauseigentümer zahlen die Kuriewicz‘ viele Gebühren, die bei Mietern auf die Nebenkosten umgelegt werden, direkt. So machen sich auch Erhöhungen ohne Umwege bemerkbar.
Die Preise für Leitungswasser ändern sich 2018 zwar nicht – die „Benutzungsgebühr für die Einleitung von Schmutz- und Niederschlagswasser“, wie sie im Behördendeutsch heißt, wird allerdings ansteigen: Pro Kubikmeter Schmutzwasser zahlt man nun 2,52 Euro, pro Kubikmeter Niederschlagswasser 1,04 Euro. Die Kuriewicz’ müssen fürs Abwasser aufs Jahr gerechnet 10,36 Euro mehr zahlen.
Straßenreinigung
Was Hauseigentümer der Stadt für die Straßenreinigung und den Winterdienst zahlen müssen, richtet sich nach den sogenannten Reinigungsklassen, die unter anderem die Lage des Hauses und die Bedeutung seiner Zufahrtsstraßen berücksichtigen.
Die Adresse der Kuriewicz fällt in die Reinigungsklasse B, der Preis je Meter steigt von 7,33 Euro auf 7,59. Für die Kuriewicz’ bedeutet das Mehrkosten von 8,58 Euro.
Müllabfuhr
Die Kuriewicz‘ besitzen nur eine Restmülltonne – für die Biotonne sei leider kein Platz, sagt Hannes Kuriewicz. Für die vierzehntägige Leerung ihrer 120-Liter-Tonne zahlen sie bisher 279,10 Euro im Jahr. Die Gebühr steigt nun um 4,70 Euro auf 283,80 Euro.
Kita-Gebühren
Bereits 2014 wurde in Bochum eine weitreichende Anhebung der Elternbeiträge beschlossen, zunächst um fünf Prozent, danach jährlich zum 1. August um 1,5 Prozent. Einen Bescheid für 2018 hat Susan Kuriewicz zwar noch nicht erhalten, sie geht aber davon aus, dass sich die Erhöhung auch in diesem August fortsetzt: Somit würde die Familie für Leos Kita-Platz 2018 insgesamt 7,72 Euro mehr zahlen als noch 2017.
Nahverkehr
Bus und Bahn nutzen bei den Kuriewicz‘ derzeit nur die Kinder regelmäßig. Somit schlägt lediglich die Preiserhöhung für Anthonys Schokoticket zu Buche. Die Kosten steigen um 70 Cent pro Monat. Warum dann aber die hohe Abbuchung der Bogestra?
Als Susan Kuriewicz nachfragt, begründet man das mit dem Umzug der Familie am 13. November 2017. Dadurch hätte sich Bryans Schulweg verkürzt, so dass sein Ticket nun nicht mehr bezuschusst und damit teurer werde. Die Familie ist seit vier Jahren nicht mehr umgezogen – und sobald sie das der Bogestra bewiesen hat, wird auch das Busfahren wieder etwas günstiger.
>>> INFO: Planetarium erhöht die Preise – andere Ausflugsziele nicht
- Gute Nachricht für die WAZ-Familie und alle anderen unternehmungsfreundlichen Bochumer: Die Eintrittspreise in fast allen öffentlichen Ausflugszielen bleiben in diesem Jahr konstant.
- Trotz einer Rekordmarke 2017 mit über einer Viertelmillion Besuchern erhöht das Planetarium zum Jahresbeginn die Preise. Dies sei zwingend nötig, um die steigenden Kosten zu decken, begründet Leiterin Dr. Susanne Hüttemeister. Die Einzelkarte kostet ab der nächsten Woche 9,50 statt 8,50 Euro (ermäßigt 6,50 statt 5,50 Euro). Kinder im Familienverbund zahlen 3 statt 2 Euro. Die Jahreskarte wird für 50 statt bisher 40 Euro angeboten.
Preise im Tierpark und den Bädern bleiben unverändert
Auch interessant
Vorerst unverändert sind die Tarife in den Bädern. Die Zwei-Stunden-Karte (sie wird am häufigsten gelöst) kostet 3,50 Euro. An Warmbadetagen kommen 50 Cent hinzu. „Zumindest bis 1. August bleibt es so“, versichert Sport- und Bäderamtsleiter Klaus Retsch. Dann werden die Anlagen von der neuen Bochumer Bäder GmbH fortgeführt.
Taschengeld- und familienfreundlich gestalten sich auch 2018 die Preise in der Stadtbücherei. Alles bleibt beim Alten. Den Benutzerausweis gibt’s für 30 Euro, Schüler und Studenten zahlen zehn Euro. Leseratten unter elf Jahren schmökern kostenlos.
Unverändert zeigt sich 2018 auch die Preistafel des Tierparks. Erwachsene sind mit sieben Euro, Kinder und Jugendliche von drei bis 17 Jahren mit 3,50 Euro dabei. Wer den Tieren häufig ganz nahe sein will: Die Jahreskarte kostet 45 Euro für Erwachsene, 25 Euro für Kinder und 90 Euro für Familien.