Bochum. . Der ehemalige Chef einer Klinik in Bochum ist mitten während einer Hauptverhandlung verhaftet worden. Er soll gegen Auflagen verstoßen haben.

Mitten während der Hauptverhandlung ist ein ehemaliger Klinik-Chef (64) vom Landgericht verhaftet und in U-Haft gesteckt worden. Es geht um einen Anästhesisten und Schmerztherapeuten, der kurzzeitig eine kleine Klinik im Osten Bochums betrieben hatte. Ihm werden Abrechnungsbetrügereien, Kreditbetrug und Veruntreuungen mit einem Gesamtschaden von mehr als zwei Millionen Euro vorgeworfen. Tatzeit: Ende 2014 bis August 2015. Er ist teilweise geständig. Ihm droht eine mehrjährige Haftstrafe.

Vor einem Jahr war er nach einigen Wochen U-Haft unter Auflagen auf freien Fuß gesetzt worden. Gegen eine Auflage – er durfte nicht weiter als Arzt tätig sein – soll er dann aber verstoßen haben. Deshalb hat die 2. Wirtschaftsstrafkammer einen neuen Haftbefehl wegen Wiederholungsgefahr verkündet, denn wenn er weiter praktiziere, bestünde die Sorge, dass er erneut falsch abrechnen könnte. Der Prozess läuft schon seit 9. Oktober, die Verhaftung erfolgte bereits am 13. November, wurde aber erst jetzt publik. Ein Urteil erfolgt erst 2018.