Bochum. . Zwei Autos haben am Dienstagmorgen in Bochum-Wattenscheid gebrannt. Die Polizei schließt Brandstiftung nicht aus. Die Ermittlungen laufen.
Zwei Autos haben am frühen Dienstagmorgen gegen 3.45 Uhr am Bismarckplatz in Wattenscheid gebrannt. Beim Eintreffen der Feuerwehr stand ein geparkter BMW bereits in Flammen. Der Wagen wurde fast vollständig zerstört. Ein daneben geparkter Audi wurde durch die Flammen ebenfalls beschädigt. Verletzt wurde niemand.
„Wir können einen technischen Defekt nicht ausschließen“, sagt Polizeisprecher Marco Bischoff, „aber ebenso wenig Brandstiftung“. Der zuständige Kollege werde das Auto am Mittwoch untersuchen. Erst dann wisse man mehr.
Löschschaum verteilt sich wie Schnee auf den Brandresten
Am Dienstag steht nur noch der weiße Audi-Kombi auf dem Bismarckplatz. Das andere Fahrzeug ist noch in der Nacht abgeschleppt worden. Die Hitze der Flammen haben den Lack des weißen Audis ramponiert. Wie Schnee verteilt sich der Löschschaum auf den schwärzlichen Brandresten.
Ein Anwohner steht kopfschüttelnd neben der Brandstelle. „Ich wohne gleich hier nebenan“, sagt er und deutet knapp auf den umgebauten ehemaligen Bunker, in dem sich jetzt Wohnungen und Geschäftsräume befinden. „Dort oben wohne ich, eigentlich habe ich einen leichten Schlaf.“ Doch mitbekommen habe er nichts, versichert er.
Mehr als 35 Fahrzeuge haben seit 2016 in Bochum gebrannt
Die brennenden Autos in Wattenscheid reihen sich ein in eine Vielzahl von Vorfällen in den vergangenen eineinhalb Jahren. Seit August 2016 haben in Bochum mehr als 35 Fahrzeuge gebrannt. Zuletzt standen zwei Autos am Castroper Hellweg in Flammen. Zuvor traf es im September fünf Wagen in Höntrop – gleich in mehreren Straßen einer Wohnsiedlung. „Lichterloh“ brannten die einen laut Augenzeugen, an anderer Stelle kokelten Frontschürze und Reifen eines VW-Caddys.
Als im Juni in Hamme vier Autos brannten, wurde sogar das anliegende Mehrfamilienhaus in der Josephstraße beschädigt. Nicht weit von dort, in der Präsidentstraße, waren zwei Fahrzeuge angezündet worden. In allen Fällen ging die Polizei von Brandstiftung aus.
Mit Sicherheit Brandstiftung war der Fall in der Josephinenstraße im Dezember vergangenen Jahres. Der Täter, der einen Suzuki anzündete, wurde später zu drei Jahren Haft verurteilt. Wenige Tage danach, am ersten Weihnachtsfeiertag, kam es zum Brandanschlag mit der höchsten Schadenssumme. Zum ersten und bislang einzigen Mal gab es einen Verletzten. 50.000 Euro Schaden entstanden, als ein Unbekannter Autos vor einer Werkstatt an der Herner Straße anzündete.
>>> INFO: Brandstifter wird zu drei Jahren Haft verurteilt
- Ein 30 Jahre alter Bochumer wurde im Juli dieses Jahres zu drei Jahren Haft verurteilt, weil er zwei geparkte Autos angezündet hatte. Der Mann wurde für die Brände in der Josephinenstraße im Dezember 2016 verantwortlich gemacht.
- Die anderen Fälle – sieben brennende Fahrzeuge an der Weitmarer Straße – konnten dem 30-Jährigen nicht nachgewiesen werden.
- Der Bochumer ist suchtkrank und stand zur Tatzeit unter Drogen und Alkohol. Er war wegen Beschaffungskriminalität mehrfach vorbestraft.