Bochum. . Das Transurban/Wright-Festival verschaffte der Urbanen Kunst viel Aufmerksamkeit. Veranstalter Tom Thrasher blickt zurück und voraus.
- Das Wright-Festival setzte einen Graffiti-Schwerpunkt
- Im nächsten Jahr soll es eine Neuauflage geben
- WAZ-Gespräch mit Veranstalter Tom Thrasher
Das Transurban/Wright-Festival brachte Graffiti-Kunst kompakt nach Bochum. Die WAZ sprach mit Festival-Organisator Tom Thrasher von der Sold Out Gallery an der Königsallee.
Wie fällt das Fazit aus?
Tom Thrasher: Aus meiner Sicht sehr positiv. Über drei Wochen stand die urbane Street-Art-/Graffiti-Kunst im Mittelpunkt, sie hat viel Aufsehen erzeugt und eine Menge Leute erreicht.
Aufsehen im positiven Sinne...
Ja, durch die vielen öffentlichen Aktionen während des Festivals ist Graffiti auch an Menschen herangerückt, die sonst eher wenig damit zu tun haben. Etwa, was die Gestaltung der großen Hauswände in der Innenstadt angeht.
Wie viele solcher „Murals“ sind entstanden?
Insgesamt sind fünf Kunstwerke dazu gekommen, spektakulär ist der „Pottwal“ auf einer Hauswand an der Hermannshöhe, ein Hingucker, der von 99,9 % der Menschen positiv wahrgenommen wird. Der Sprayer/Künstler Denis Klatt spielt in seinem Meeresmotiv auch auf die Geschichte des Ruhrgebiets an.
Graffiti im öffentlichen Raum wird oft als „Schmiererei“ abgetan.
Das muss man klar trennen, sicher gibt es das, nicht nur in Bochum, sondern in allen Großstädten der Welt. Aber das Wright-Festival hatte eine andere Zielsetzung. Nämlich zu zeigen, dass Graffiti-Kunst im Wortsinn „Kunst“ ist; angesichts der umgestalteten Hauswände etwa auf der Rückseite der Schauspielhaus-Werkstatt oder auf der Fassade neben der Bogestra an der Oskar-Hoffmann-Straße dürfte der Unterschied für jeden ersichtlich sein.
Bot das Festival neben künstlerischen auch andere Aktivitäten?
Es gab Rundgänge zur Street-Kunst, aber auch Sprayer-Workshops für Jugendliche. Hier könnte in Zukunft noch mehr passieren, es fehlte manchmal die gezielte Ansprache.
Wie geht es weiter?
Sicher ist, dass es eine Fortsetzung geben wird, in welcher Form ist noch nicht ganz klar. Das Transurban-Festival ist eine landesweite Veranstaltung, bei der wir uns als Bochumer Wright-Festival diesmal eingeklinkt haben. Wird die NRW-Veranstaltung turnusmäßig fortgesetzt, soll „Wright“ alle zwei Jahre stattfinden, wenn nicht, jedes Jahr.
>>> Info: Erheblicher Organisationsaufwand
Das Wright-Festival wird vom Graffiti in Bochum e.V. gestemmt, einem kleinen Verein, der sich um die Förderung der urbanen Kunst bemüht. Infos gibt’s auf der Facebook-Seite „Streetart/Graffiti Bochum e.v.“
Der Arbeitsaufwand und die Organisation sind erheblich, auch finanziell. Trotz mancher Zuschüsse, auch von der Stadt, müssten weitere Anstrengungen erfolgen, um das Festival erfolgreich fortzusetzen.