Stahlwerker fordern vor Weihnachten Klarheit für ihre Jobs
•
Lesezeit: 2 Minuten
Bochum. Mit einer weiteren Großkundgebung bekräftigt die Belegschaft von Thyssen-Krupp ihre Forderung nach Garantien für Arbeitsplätze und Standorte.
Von großen Ängsten der Mitarbeiter wird die Stahl-Fusion von Thyssen-Krupp und Tata begleitet
Die Betriebsräte und die IG Metall fordern weiterhin Garantien für Arbeitsplätze und Standorte
Am 23. November kommt es zu einer weiteren Großkundgebung, diesmal in Rheinland-Pfalz
Weihnachten naht. Und die Betriebsräte von Thyssen-Krupp in Bochum haben mit ihren Kollegen einen großen Wunsch: Der Vorstand des Stahlkonzerns möge endlich Klarheit schaffen, verlässliche Zusagen für die Arbeitsplätze und Standorte geben. Damit die 2653 Beschäftigten und ihre Familie das Fest ohne Angst feiern können.
Laut Vereinbarung sollen von den 27.000 Stellen bei Thyssen-Krupp Stahl und den 21.000 von Tata Steel Europe jeweils „bis zu 2000 Stellen“ abgebaut werden. „Doch das wäre nur der Anfang“, befürchten Harald Pfennig (61) und Dirk Sievers (46), die Betriebsratsvorsitzenden der beiden Bochumer Werke, die zum „Schlachtfeld von Industriearbeitsplätzen“ werden könnten. Die Warmbandstraße an der Essener Straße ist laut Pfennig bereits jetzt nur noch zu 58 Prozent ausgelastet.
Umso vehementer verlangen die Arbeitnehmer „Klarheit in Sachen Standorte und Beschäftigung“, wie es in einem 10-Punkte-Papier der IG Metall Bochum-Herne heißt. Garantien werden darin eingefordert. Ebenso wie die Zusicherung, dass indischer Stahl nicht zulasten der Kapazitäten (und damit Jobs) in Europa importiert werden dürfe.
IG Metall beklagt „Spiel auf Zeit“
Doch der Thyssen-Krupp-Vorstand „spielt auf Zeit – eine Unverschämtheit gegenüber den Kollegen“, schimpfte IG-Metall-Chefin Eva Kerkemeier am Donnerstag vor der Presse. Der Konzern komme bei den laufenden Verhandlungen seiner Sozialverantwortung in keiner Weise nach. Wegen dieser „Mauertaktik“ sei die jüngste Gesprächsrunde zwischen Unternehmensleitung und Gewerkschaft ergebnislos abgebrochen worden – „nach ernüchternden 37 Minuten“.
„Jetzt reicht’s!“, ruft die IG Metall zu einer weiteren Großkundgebung auf. Am Donnerstag, 23. November, werden mehrere tausend Beschäftigte am Thyssen-Krupp-Standort im rheinland-pfälzischen Andernach erwartet. Auch in Bochum werden zwischen 7 und 8 Uhr Busse eingesetzt. Die Produktion dürfte ruhen bzw. nur mit einer Notbelegschaft aufrecht erhalten werden.
Es geht um 2653 Stahl-Arbeitsplätze in Bochum, davon knapp 200 Lehrstellen. Ob bis Weihnachten Gewissheit herrscht, gilt allerdings als unwahrscheinlich.
Thyssenkrupp-Protest von Bochum aus der Vogelperspektive
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.