Bochum. . Die Sicherheitsmaßnahmen für den Bochumer Weihnachtsmarkt werden nochmals verschärft. Der Boulevard bleibt erstmals für den Nahverkehr gesperrt.
- Die Sicherheitsmaßnahmen für den Bochumer Weihnachtsmarkt werden nochmals verschärft
- Der Boulevard bleibt ab dem 23. November erstmals komplett für den Nahverkehr gesperrt
- Mit der Blockade sollen Lkw-Anschläge wie in Berlin und zuletzt in New York verhindert werden
Der Boulevard bleibt während des Weihnachtsmarktes erstmals für den öffentlichen Nahverkehr gesperrt. Das bestätigen die Bochum Marketing GmbH als Veranstalter und die Bogestra auf WAZ-Anfrage. Der Einzelhandel spricht von einer „harten, letztlich aber wohl alternativlosen Entscheidung“.
Täglich bis zu 50 000 Besucher werden erwartet, wenn am 23. November der Budenzauber in der Innenstadt startet. Zur Abwehr insbesondere von Lkw-Anschlägen wie 2016 in Berlin und zuletzt in New York waren die Sicherheitsvorkehrungen bereits im vergangenen Jahr massiv erhöht worden. Polizisten gingen mit Maschinenpistolen Streife; Wassercontainer bildeten Straßensperren an den Zuwegen.
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XXL-Sandsäcke ersetzen Container
„In Abstimmung mit Stadt, Polizei und Feuerwehr müssen und werden wir auch in diesem Jahr ein Höchstmaß an Sicherheit gewährleisten“, sagt BO-Marketing-Geschäftsführer Mario Schiefelbein. Es gilt, eine Fläche von 33 000 Quadratmetern zu schützen.
Das geschieht mit wiederum deutlich sichtbarer Polizeipräsenz, mobilen und dauerhaften Blockaden (statt Containern sind es diesmal XXL-Sandsäcke vom USB) – und erstmals mit einem ÖPNV-freien Boulevard. „Die Sicherheitsbehörden haben für eine Genehmigung zur Auflage gemacht, den Boulevard während der 30 Markttage für alle unbefugten Fahrzeuge zuverlässig zu sperren“, so Schiefelbein. Das sei bei täglich 330 Busbewegungen logistisch nur mit einer Vollsperrung auch für den Nahverkehr möglich. Heißt: Sämtliche Linienbusse müssen den Boulevard bis Weihnachten meiden.
Bogestra verspricht ein „Bonbon“
Darauf bereitet sich die Bogestra derzeit intensiv vor. „Die Sperrung wurde gemeinsam beschlossen, um den Markt zu sichern und damit überhaupt erst durchführen zu können“, bekräftigt Sprecher Christoph Kollmann. Es werde – wie schon tageweise beim Musiksommer oder Bochum Kulinarisch – keinen Linienverkehr auf dem Boulevard geben. „Die Bogestra wird den Weihnachtsmarkt aber keineswegs ,aussparen’“, so Kollmann und verspricht sogar „ein echtes Bonbon für alle Kunden“, das alsbald verkündet werde.
Verständnis zeigt auch der Handel. Hatte es im Frühjahr bei ersten, vagen Gesprächen über eine Boulevard-Sperrung im Advent noch Kritik gegeben („In der umsatzstärksten Zeit dürfen die Kunden nicht derart vergrault werden“), werden in der neu formierten Initiative Bochum City nun moderatere Töne angeschlagen. „Natürlich ist es eine harte Entscheidung, durch die Kaufkraft verloren gehen wird“, erklärt Manager Jürgen in der Beeck. Aber die Sperrung sei letztlich nicht zu umgehen. „Die Alternative wäre gewesen, den Markt vom Boulevard zu verbannen. Und das will hier niemand.“